Einleitung: Neben der zentralen Rolle von Vitamin D in der Regulation des Kalzium- und Phosphat-Stoffwechsels wurde in den letzten Jahren die Bedeutung von Vitamin D für das Immunsystem erkannt. Das Ziel der Studie war die Untersuchung des Effektes von Vitamin D auf die angeborene Immunreaktion von Monozyten/Makrophagen.
Methoden: Monozyten des Menschen wurden aus peripherem Blut isoliert und über sieben Tage zu Makrophagen ausdifferenziert. Nach Inkubation mit 25-Vitamin-D3, 1,25-Vitamin-D3 und hitzeinaktivierten Pseudomonas aeruginosa PAO1 wurde die Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine (TNFalpha, IL1-beta und IL-8) mittels ELISA gemessen. Zusätzlich wurde per real-time-PCR LL-37-mRNA gemessen. In einem weiteren Versuch wurden Makrophagen mit 25-Vitamin-D3 behandelt und mit lebenden Bakterien inkubiert. Zu verschiedenen Zeitpunkten wurden Proben auf Agarplatten ausgestrichen. Anhand der gewachsenen Kolonieanzahl wurde das Survival über die Zeit berechnet.
Ergebnisse: Die Ausschüttung proinflammatorischer Zytokine wird durch beide Vitamin D3-Formen signifikant gehemmt. Diese Ergebnisse korrelierten mit einer gesteigerten antimikrobiellen Aktivität. Gleichzeitig wird durch 25-Vitamin-D3 die bakterielle Tötungsrate von Makrophagen gesteigert.
Diskussion: Die Ergebnisse zeigen, dass Vitamin D eine wichtige Funktion bei der Regulation des angeborenen Immunsystems hat. Die antiinflammatorische und gleichzeitig antimikrobielle Wirkung ist besonders im Blick auf Erkrankungen, bei denen chronische Entzündungsprozesse eine Rolle spielen interessant.