pferde spiegel 2009; 12(2): 90-91
DOI: 10.1055/s-0029-1185728
unternehmer tierarzt

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Fahrpraxis und Wegegeld – sind Fahrzeugkosten wesentliche Betriebsfaktoren?

Kai Kreling
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Publication Date:
26 June 2009 (online)

Die Abrechnung von Wegegeld und die Diskussionen dazu begleiten die Pferdetierärzteschaft, so lange es Fahrzeuge gibt, mit denen man Hausbesuche durchführt. Vermutlich hat sich auch schon der legendäre James Harriot in seiner Landpraxis in England über diese Kosten und die Liquidation dieser Leistung Gedanken gemacht. In der Zeit, in der diese Erzählungen sich abspielten, war die Betrachtung solcher Kosten wichtig, aber nicht einer der Schwerpunkte unternehmerischen Denkens, wie das heute der Fall ist.

Die Fahrzeugkosten sollen in diesem Artikel nur stellvertretend für alle Gemeinkosten einer Tierarztpraxis stehen. Im Zuge der Diskussion um die Erneuerung der GOT wird auch das Wegegeld immer wieder Thema der Diskussion. Erstaunlich ist die Reaktion einiger Kollegen und Kolleginnen, die von den sinkenden Treibstoffpreisen des letzten halben Jahres auf den Rückgang der Wegegeldkosten schließen und das Wegegeld senken wollen. Hier wird wieder schneller über das Senken der zu liquidierenden Leistungen nachgedacht, anstatt eine Stabilisierung im Sinne von betriebswirtschaftlich leistungsfähigen Betrieben anzustreben. Ein Phänomen, das es wohl nur bei Tierärzten in dieser ausgeprägten Form gibt? Der Verzicht auf Berechnung von Wegegeld bis hin zur Liquidation sehr niedriger und nicht einmal kostendeckender Kilometersätze sind immerhin regelmäßige Gründe für Beschwerden von Kollegen und Kolleginnen hinsichtlich zu niedriger Abrechnungssätze der Mitbewerber.

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