Dtsch Med Wochenschr 1928; 54(51): 2145-2147
DOI: 10.1055/s-0028-1165856
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Die Wasserstoffionenkonzentration im Blute von Mutter und Kind während der Geburt

Heinz Siedentopf, Walther Eissner - Assistenten der Klinik
  • Aus der Universitäts-Frauenklinik in Leipzig. (Direktor: Geh.-Rat Sellheim.)
Further Information

Publication History

Publication Date:
19 August 2009 (online)

Zusammenfassung

Wir untersuchten während der Geburt die Reaktion des mütterlichen und kindlichen Blutes, ausgedrückt durch die Wasserstoffionenkonzentration. Zu den Versuchen benutzten wir die sehr genau elektrometrische Methode nach Mislowitzer und eine besondere für exakte Blutuntersuchungen geeignete Spritze nach Lasch. Bei 66 Kreißenden fanden wir keine erhebliche Verschiebung gegenüber dem normalen nichtschwangeren Organismus. Wenn die Angabe zutrifft, daß während der Schwangerschaft eine gewisse Säuerung des Blutes eintritt, so würde unser Befund eine Rückverschiebung der Blutreaktion während der Geburt nach der alkalischen Seite bedeuten. Die Kinder wiesen stets eine deutlich sauerere Reaktionslage auf als die Mutter. Die Plazenta läßt also — mindestens unter der Geburt — einen ungehinderten Ausgleich der Reaktion zwischen mütterlichem und kindlichem Blut nicht zu. Gewisse Ueberlegungen sprechen dafür, daß für den Unterschied zwischen Mutter und Kind nicht eine Kohlensäureanhäufung, sondern organische Säuren verantwortlich sind.

    >