Zusammenfassung
Die bisherigen Dauerresultate bei der kombinierten Salvarsan-Quecksilberkur in der
von uns geübten Form berechtigen zu der Annahme, daß durch eine derartige Kur in der
großen Mehrzahl der Fälle eine definitive Heilung der Krankheit erzielt wird.
Der Prozentsatz, in dem wir eine derartige Heilung durch eine kombinierte Kur annehmen
dürfen, beläuft sich bei primärer Syphilis, auch bei bereits positiver Wa.R., auf
90 —100%, bei frischer sekundärer Syphilis auf etwa 80—90%.
Das Salvarsan scheint dem Neosalvarsan hinsichtlich seiner Wirkung etwas überlegen
zu sein und dabei nicht so häufig zu Intoxikationserscheinungen Veranlassung zu geben
wie Neosalvarsan.
Die unter dem Bilde eines akuten Hirnödems oder einer Encephalitis haemorrhagica meist
zwei bis drei Tage nach der Salvarsanbehandlung plötzlich auftretenden und meist tödlich
verlaufenden Erkrankungen sind als echte Salvarsanintoxikationen aufzufassen. Warum
in manchen Fällen das Salvarsan und Neosalvarsan derartige toxische Wirkungen entfaltet,
ist noch ungeklärt, vielleicht spielt neben einer gewissen Disposition des Gehirns
auch eine verzögerte Ausscheidung des Salvarsans eine gewisse Rolle.