Dtsch Med Wochenschr 1929; 55(45): 1879-1880
DOI: 10.1055/s-0028-1127405
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Ueber die Verwendung von Hypophysenpräparaten in der Nierendiagnostik

Ferdinand Lebermann
  • Aus der Inneren Abteilung des Juliusspitals zu Würzburg. (Leitender Arzt: Prof. A. Foerster.)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Wie längst bekannt, bewirken Hypophysenpräparate im Wasserversuch bei Gesunden in den ersten Stunden eine Hemmung der Diurese mit beträchtlicher Konzentrationssteigerung. Diese Diuresesperre ist auch bei leichteren Graden von Nierenschädigungen, bei Nierenerkrankungen ohne Niereninsuffizienz zu beobachten. Die Konzentrationsleistung ist aber nicht so erheblich, daß die Hypophysinprobe etwa den Durstversuch voll und ganz ersetzen könnte. Bei Fällen von Niereninsuffizienz mit Hyposthenurie fehlt oft die Hemmung der Diurese und insbesondere die damit verbundene Konzentrationssteigerung. Die Angabe Kerppolas daß es Fälle scheinbarer Niereninsuffizienz gäbe in denen die Hypophysinbelastung noch ein Konzentrationsvermögen der Nieren aufzudecken imstande wäre, bedarf weiterer Nachprüfung. Das neuerdings als Fraktion des Hypophyseninkretes in den Handel gebrachte Tonephin enthält diese diuresehemmende Substanz. Seine Wirkung scheint in dieser Hinsicht die der früheren Handelspräparate an Intensität und Dauer noch etwas zu übertreffen.

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