Dtsch Med Wochenschr 1949; 74(44): 1320-1323
DOI: 10.1055/s-0028-1121343
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Blutbild und Knochenmark bei Typhus abdominalis

Ein Beitrag zum Wirkungsmechanismus des PyriferSiegfried Schmidt
  • II. Medizinischen Universitätsklinik München (Direktor: Prof. Dr. G. von Bergmann)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
02. Juni 2009 (online)

Zusammenfassung

Es werden die in der Literatur beschriebenen Blutbild- und Knochenmarkbefunde beim Typhus abdominalis und die diesbezüglichen Hypothesen besprochen.

Die bei einer Typhusepidemie (Neuötting, Obb., 1948) gemachten Blutbildbeobachtungen bei Pyriferanwendung werden im Knochenmark kontrolliert. Es zeigt sich dabei, daß es außer der Anregung zur Lymphopoese auch zur gesteigerten Granulopoese durch Knochenmarkstimulierung kommt, die sich besonders in einem vermehrten Mitoseindex und Verschiebung der Proliferationskurve zugunsten der Prophasen äußert.

Die klinisch beobachtete Abkürzung des Typhus abdominalis durch Pyrifer zeigt sich ferner in einer beschleunigten Blutbildnormalisierung infolge Steigerung der Knochenmarktätigkeit.

Das Zustandekommen der typhösen Knochenmark- und Blutbildveränderungen wird als spezifischer Steuerungseffekt durch Sensibilisierungsvorgänge an den Blutregulationszentren erklärt, die bei erfolgreicher Pyriferanwendung zu normaler Tätigkeit umgestimmt werden können, sofern der Körper desensibilisierungsfähig ist.

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