Dtsch Med Wochenschr 1948; 73(37/38): 433-435
DOI: 10.1055/s-0028-1118173
Klinik und Forschung

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Behandlung der Thrombophlebitis mit Novokainblockade der lumbalen sympathischen Grenzstränge

K. J. Anselmino, H. Sauer
  • Landesfrauenklinik der Rheinprovinz Wuppertal-Elberfeld (Direktor: Prof. Dr. K. J. Anselmino)
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Publication Date:
02 June 2009 (online)

Zusammenfassung

Stauung und Ödem im Gefolge der Beinvenenthrombose beruhen nicht auf dem mechanischen Gefäßverschluß, sondern nach neueren Arbeiten vor allem auf einer Ischämie infolge spastischen Verschlusses der Arteriolen und der venösen Kollateralen. Dieser spastische Verschluß wird mittels eines vasokonstriktorischen Reflexes ausgelöst, der von der Wand des erkrankten Gefäßes ausgeht und über die sympathischen Gefäßnerven und den Grenzstrang verläuft. Die von Leriche inaugurierte Novokainblockade des lumbalen sympathischen Grenzstranges stellt einen großen Fortschritt in der Behandlung der Thrombophlebitis dar. Der pathologische Reflex wird meist dauerhaft unterbrochen, die Beschwerden und das Ödem gehen schnell zurück. Von 68 Thrombophlebitiskranken wurden zwei Drittel geheilt oder wesentlich gebessert, während ein Drittel nicht anhaltend und ausreichend beeinflußt werden konnte. Die besten Ergebnisse gibt die Blockadeanwendung gleich nach Auftreten der Thrombose. Nach 4 Wochen nehmen die Versager zu. Alte Thrombosen geben meist unbefriedigende Ergebnisse.

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