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DOI: 10.1055/s-0028-1114290
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart ˙ New York
Problem Opioidtherapie - Schmerz gebessert, aber um den Preis der Obstipation - das muss nicht sein!
Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
08. April 2009 (online)
Patienten mit starken Schmerzen, welche durch Nicht-Opioidanalgetika nicht ausreichend zu lindern sind, benötigen laut WHO-Stufenschema eine dauerhafte Therapie mit Opioiden. Allerdings leiden bis zu 90 % der Patienten dabei unter der unerwünschten Wirkung einer Obstipation. "Hier ist - im Gegensatz zu anderen Opioidnebenwirkungen wie Übelkeit, Erbrechen oder Schwindel - auch keine Toleranzentwicklung festzustellen", bedauerte Prof. Michael Strumpf, Göttingen, "die Verstopfung bleibt meist unverändert bestehen."
Prof. Peter Conzen, München, ergänzte: "Die Betroffenen befinden sich somit in dem Dilemma, zwischen quälenden chronischen Schmerzen und quälender chronischer Obstipation wählen zu müssen. Oft kann die Schmerztherapie wegen der unerwünschten Wirkungen nicht adäquat durchgeführt werden." Sicherlich treffe das für einige Opioide mehr, für andere weniger zu, räumten die Experten ein. "Generelle Empfehlungen für oder gegen ein bestimmtes Opioid lassen sich daraus aber nicht ableiten; auch hier gibt es interindividuelle Unterschiede zwischen den Patienten" so Strumpf.