Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V37
DOI: 10.1055/s-0028-1110075

Bestimmung der Intraokularlinse bei starker Hyperopie und Myopie

N Müller 1, C Wirbelauer 1, H Häberle 1, DT Pham 1
  • 1Berlin – Vivantes-Klinikum Neukölln

Hintergrund: Bei extremer Bulbuslänge (BL) kommt es zu erheblichen Varianzen in der empfohlenen IOL. Ziel der Untersuchung war, nach welcher Formel (Haigis, Hoffer Q, Holladay, SRK II und SRK-T) die Auswahl der auszuwählenden Intraokularlinse (IOL) in solchen Situationen erfolgen sollte, um die gewünschte Zielrefraktion zu erreichen und dies mit normaler BL zu vergleichen. Methode: Bei 15 myopen Augen (BL 26–31mm) wurde eine IOL zwischen 2 D und 15,5 D, bei 15 hyperopen Augen (BL 19–22mm) eine IOL zwischen 27 D und 37 D und bei 50 Augen der Standardgruppe (BL 23–25mm) eine IOL von 17,5 D bis 26,5 D implantiert. Die postop. Refraktion wurde nach 12±8 Wochen überprüft. Anhand der erreichten und geplanten Zielrefraktion wurde die Abweichung und die zur Optimierung des Ergebnisses geeignete Formel rechnerisch ermittelt. Ergebnisse: Die mittlere Abweichung des Emmetropiewertes von der jeweils errechneten optimalen IOL lag in der Vergleichsgruppe zwischen –0,60 und 0,05 D, bei den myopen Augen bei –0,12 und 1,79 D und bei den hyperopen zwischen –0,84 und 1,18 D (p<0,05). Schlussfolgerung: Zwischen den Gruppen gab es signifikante Unterschiede zwischen den Formeln. Während bei Standardsituation eine exakte Bestimmung der IOL möglich ist, zeigten sich bei starker Hyperopie und Myopie deutliche Abweichungen und erforderten eine individuelle Betrachtung.