Tumorkontrolle und Augenerhalt nach 106Ru-Brachytherapie bei Aderhautmelanom

Hintergrund: Die 106Ru-Brachytherapie ist eine etablierte Behandlungstherapie beim Aderhautmelanom. Ziel dieser Studie ist, die Langzeitergebnisse bezüglich Rezidivrate, Komplikationsrate und Augenerhalt bei malignem Aderhaut- und Ziliarkörpermelanom nach 106Ru-Brachytherapie zu untersuchen. Methoden: Es wurden in einer retrospektiven Studie 948 Patienten (56,4% Frauen, 43,6% Männer, mittleres Alter: 61,3J.) mit Aderhautmelanom bzw. Ziliarkörpermelanom untersucht, die im Zeitraum von Oktober 1992 bis Dezember 2005 behandelt worden sind. Ergebnisse: Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 4,1 Jahre (0,09–14,1J.). Die mittlere Tumorprominenz vor Therapie war 5,1mm±2,1mm (min: 1,0mm; max: 12,3mm). 17,7% der Augen hatten eine Ziliarkörperinfiltration, 3,9% hatten zusätzlich auch eine Iris-infiltration. 3,5% der Augen hatten extraokulares Tumorwachstum. Die Tumorkontrolle betrug in 5 Jahren 91,3%, in 10 Jahren –89,7%. Der Augenerhalt betrug entsprechend 95% und 93,7%. Der Grund für eine Enukleation war in 66,7% ein Rezidiv und in 33,3% – Komplikationen nach der Bestrahlung. Schlussfolgerung: Die 106Ru-Brachytherapie erweist sich in der Behandlung des Aderhautmelanoms als ein effektives Verfahren mit hoher lokaler Tumorkontrolle und sehr gutem Augenerhalt.