Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V09
DOI: 10.1055/s-0028-1110047

Anti-VEGF-Therapie bei idiopathischen parafovealen retinalen Teleangiektasien

A Stepanyan 1, A Gabel-Pfisterer 1, J Wachtlin 2, MH Foerster 1
  • 1Berlin – Charité Campus Benjamin Franklin
  • 2Berlin – St. Gertrauden Krankenhaus

Hintergrund: Retinale Teleangiektasien sind eine Gruppe seltener, idiopathischer, kongenitaler, retinaler vaskulärer Anomalien, die durch irreguläre Dilatation und Tortuositas der Netzhautgefäße vor allem im Kapillarbett und Ausbildung multipler Aneurysmen charakterisiert sind. Histologisch zeigen sich Wandverdickungen und eine Degeneration der Perizyten. Im Verlauf der Erkrankung zeigen sich Blutungen, Netzhautödeme und Lipidexsudate, wobei VEGF als permeabilitätssteigender Mediator eine Rolle spielen kann. Es werden Erscheinungsformen mit oder ohne Beteiligung der peripheren Netzhaut unterschieden. Die Veränderungen können unilateral oder bilateral auftreten. Patienten und Methoden: Wir haben 6 Patienten (7 Augen) im Alter zwischen 47 und 85 Jahren mit Makulaödem und Leckage in der Fluorescein-Angiografie bei idiopathischen parafovealen Teleangiektasien behandelt. Davon waren 1 Patient mit bilateralem und 5 Patienten mit unilateralem Befund. Die Patienten wurden im Zeitraum zwischen März 2006 und August 2008 mit intravitrealen Injektionen von Anti-VEGF-Präparaten therapiert. Ergebnisse: Die 7 Augen haben durchschnittlich 3,6 intravitrealer Injektionen bekommen. Das Intervall zwischen den einzelnen Injektionen betrug zwischen 4 und 28 Wochen. Bei 5 Augen konnte durch die Behandlungen eine Visusstabilisierung (±1 Zeile) oder -verbesserung (≥3 Zeilen) erreicht werden. Bei 2 Augen kam es zu einer deutlichen Visusverschlechterung: ein Auge erlitt einen Zentralvenenverschluss, das andere Auge entwickelte eine subretinale Fibrose. Schlussfolgerungen: Eine Visusstabilisierung ist in der Mehrzahl der Fälle möglich. Es sind wiederholte Behandlungen bei häufig rezidivierendem Makulaödem notwendig. Es kam in einzelnen Fällen zu Komplikationen. Jedoch ist unklar, ob diese im Rahmen des Spontanverlaufs aufgetreten sind.