Fortschr Neurol Psychiatr 2010; 78(1): 7-8
DOI: 10.1055/s-0028-1109986
Editorial

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die „Fortschritte” in 2009

J. Kornhuber1
  • 1Psychiatrische und Psychotherapeutische Klinik der Universität Erlangen
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Publication Date:
20 January 2010 (online)

Zur Tradition der „Fortschritte” gehört der jährliche Rückblick des federführenden Herausgebers auf das vergangene Jahr. Nachdem ich als Psychiater 2008 turnusmäßig die Funktion als federführender Herausgeber der „Fortschritte Neurologie · Psychiatrie” von meinem neurologischen Vorgänger Herrn Prof. Neundörfer übernommen habe, kann ich nun nach 2008 [5] zum zweiten und damit letzten Mal berichten, wie sich die Zeitschrift entwickelt hat.

Wir konnten Frau Prof. Dieterich als international herausragende Neurologin und Forscherin zur Mitarbeit im Herausgebergremium gewinnen. Sie als Leser konnten Frau Prof. Dieterich bereits in ihrem Editorial „Sommerzeit – Zeckenzeit” kennenlernen [1]. Inzwischen bereichert Frau Prof. Dieterich das Herausgebergremium mit wertvollen fachlichen Kommentaren zu verschiedenen, nicht nur neurologischen Themen, die in den Manuskripten behandelt werden.

Wir haben weiter erfolgreich daran gearbeitet, die Begutachtungszeit zu verkürzen. Sie als Leser sehen dies an dem neuen elektronischen Manuskripteinreichungssystem (http://mc.manuscriptcentral.com/fdnp), welches der Verlag auf unseren Wunsch installiert hat. Hier möchten wir insbesondere der Projektmanagerin des Thieme-Verlags, Frau Jensen, danken.

Uns freut besonders der von 0,58 auf 0,79 verbesserte Impactfaktor. Die gestiegene Zitationsrate der hier publizierten Artikel bestätigt unser Reviewverfahren und die Qualität der von Ihnen eingereichten Artikel.

Auch 2009 konnten wieder zahlreiche aktuelle und hochkarätige Manuskripte publiziert werden. Welche der 107 im Jahr 2009 in den Fortschritten publizierten Artikel waren für Sie als Leser besonders interessant? Unter Berücksichtigung der monatlich von Thieme-connect heruntergeladenen Volltexte waren das:

Dissoziative Störungen 7 Transiente globale Amnesie: Diagnose und Differenzialdiagnosen 2 Diagnose und Therapie von Persönlichkeitsstörungen 3 Differenzialdiagnosen zu neurodegenerativen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter 8 Körperliche Erkrankungen bei psychiatrischen Patienten 4

Dabei zeigt sich, dass die besonders gut angenommenen Artikel gleichermaßen psychiatrische und neurologische Themen umfassen. Mein persönlicher Lieblingstitel in 2009 war „Männer, Depression und „männliche Depression‘ ”. Frau PD Möller-Leimkühler entwickelt darin eine spannende Sicht auf die atypische Präsentation depressiver Symptome bei Männern und auf das Geschlechterparadox, einer niedrigen Depressions-, aber hohen Suizidrate bei Männern [6].

Besonders möchte ich meinem Schriftleiterassistenten Prof. Weih danken, der mit mir stets in engem Kontakt stand und mich bei der Auswahl der Manuskripte, der Prozessüberwachung sowie bei der Umstellung auf das elektronische Manuskripteinreichungssystem unterstützt hat und selbst als Autor tätig war, z. B. zuletzt zur Differenzialdiagnose der neurodegenerativen Erkrankungen im Erwachsenenalter [8]. Des Weiteren möchte ich meiner Sekretärin Frau Rauh danken, die maßgeblich an der Beschleunigung des Rewiewprozesses beteiligt war. Im Thieme-Verlag möchte ich an dieser Stelle Frau Herdt danken, die im Herstellungsprozess und in der Zusammenstellung der Inhalte stets komplett den Überblick behielt und uns sachte, aber immer bestimmt darauf hinwies, wenn z. B. wichtige Deadlines überschritten waren, die wir als beschäftigte Kliniker, Forscher und Dozenten vielleicht übersehen hatten. Zugleich möchte ich an dieser Stelle die Stafette an meinen neurologischen Kollegen Prof. Gereon Fink weitergeben, der Ihnen in den „Fortschritten” zuletzt in seinem Editorial zur transienten globalen Amnesie begegnete [2] und nun ab 2010 die federführende Herausgeberschaft übernimmt.

Es wechselt aber nicht nur die Schriftleitung, sondern auch die Assistenz der Schriftleitung: Diese geht nun von Prof. Weih aus Erlangen auf Prof. Weiß-Blankenhorn aus Jülich über. Prof. Weiß-Blankenhorn ist ein international anerkannter Kognitiver Neurologe. Er hat sich methodisch vor allem im Bereich der funktionellen Bildgebung mittels Positronen-Emissions-Tomografie und funktioneller Kernspintomografie betätigt und setzt diese Verfahren ein, um die Pathophysiologie von Erkrankungen des motorischen Systems besser zu verstehen. Dabei interessieren ihn sowohl höhere kognitive Störungen wie die Apraxie-Syndrome, also auch extrapyramidal-motorische Erkrankungen. Prof. Weiß-Blankenhorn arbeitet im Institut für Neurowissenschaften und Medizin des Forschungszentrum Jülich und ist außerplanmäßiger Professor der Medizinischen Fakultät der RWTH Aachen.

Prof. Dr. J. Kornhuber

Literatur

  • 1 Dieterich M. Sommerzeit – Zeckenzeit.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 557
  • 2 Fink G R. Transiente globale Amnesien: wenn das Abspeichern der eigenen Vergangenheit (vorübergehend?) hakt.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 629-630
  • 3 Habermeyer V, Herpertz S C. Diagnose und Therapie von Persönlichkeitsstörungen.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 532-543
  • 4 Hewer W, Fuessl H S. Körperliche Erkrankungen bei psychiatrischen Patienten.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 720-733
  • 5 Kornhuber J. Die „Fortschritte” in 2008.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 251
  • 6 Möller-Leimkühler A M. Männer, Depression und „männliche Depression”.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 412-419
  • 7 Priebe K, Schmahl C. Dissoziative Störungen.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 595-603
  • 8 Weih M, Schaller G, Degirmenci Ü. et al . Differenzialdiagnosen zu neurodegenerativen Erkrankungen im jungen Erwachsenenalter.  Fortschr Neurol Psychiatr. 2009;  77 662-668

Prof. Dr. Johannes Kornhuber

Direktor der Psychiatrischen und Psychotherapeutischen Klinik der Universität Erlangen-Nürnberg

Schwabachanlage 6

91054 Erlangen

Email: Direktion-psych@uk-erlangen.de

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