ENPHE-Konferenz vom 26.–29.03.2009 in Rotterdam

Das European Network of Physiotherapy in Higher Education (ENPHE) hat eine neue Präsidentin: Raija Kuisma (University of Brighton) und Deutschland ist zum 1. Mal seit Bestehen des Netzwerkes im Vorstand von ENPHE vertreten. Bei der diesjährigen ENPHE-Frühjahrskonferenz in Rotterdam stand neben dem wissenschaftlichen Programm auch die Wahl des Vorstands einschließlich der neuen Präsidentschaft per Vollversammlung an. Prof. Antoon Ven (PhD) schied nach langjährigem unermüdlichen Einsatz für das Netzwerk aus dem Vorstand aus und wurde vom neuen Vorstand einstimmig als Ehrenmitglied auf Lebenszeit ernannt.

Neue Präsidentin des ENPHE-Netzwerkes wurde die international sehr erfahrenen Raija Kuisma (PhD, Brighton) und Vizepräsident Will Dillies (Niederlande). Den neuen Vorstand komplettieren außerdem Prof. Dr. Christoff Zalpour, der auch einen Vortrag zum Thema Absolventenverbleib und Berufszufriedenheit der ersten 5 Abschlussjahrgänge Physiotherapie in Deutschland hielt, sowie die bereits im vorherigen Vorstand vertretene Milda Zukauskiene (Litauen).

Insgesamt waren 170 Teilnehmer aus 28 Ländern vertreten. Erfreulicherweise wächst auch die deutsche Beteiligung an ENPHE-Konferenzen ständig. Neben dem erneut per Mitgliederwahl der deutschen Mitgliedshochschulen bestätigten nationalen Koordinator, Bodo Schlag (Bochum), waren Prof. Dr. Heidi Höppner (Kiel), Dr. Mieke Wasner (Idstein), Marian Laekemann (Münster), Angelika Conrad (Merzig), Gunter Speth (Emmendingen) und Prof. Dr. Christoff Zalpour anwesend und beteiligten sich aktiv in den verschiedenen Arbeitsgruppen, die dieses Mal auch die Anschlussfähigkeit von Bachelor- an Master-Programme breit diskutierten. Dabei wurde einmal mehr deutlich, wie vielfältig die Ausbildungslandschaft auch im Bereich Physiotherapie in Europa ist. Eine multinationale ENPHE-Arbeitsgruppe wird das Thema zukünftig weiter voranbringen.

Desweiteren wurde auch die inhaltliche Arbeit in den 4 bestehenden Arbeitsgruppen fortgesetzt: Curriculum Development (geleitet von Marc Sacco, Malta), Quality Management (Berta Paz, Spanien), Learning and Teaching Assessment (Sirpa Laitinnen-Vaananen, Finnland) und Competencies (Paul Benen, Portugal).

In einer bewegenden Abschlussrede zog der scheidende ENPHE-Präsident Antoon Ven Bilanz: Während seiner Amtszeit von 2003 bis 2009 entwickelte sich das Netzwerk von 75 Mitgliedshochschulen aus 23 Ländern zu mittlerweile 117 aus 28 Ländern stetig weiter und brachte eine Vielzahl an Austauschprogrammen hervor, die von Studenten und Lehrenden aktiv mit Leben gefüllt werden. Die mittlerweile jährlich stattfindenden ENPHE-Konferenzen in den unterschiedlichen Mitgliedshochschulen dienen dabei als wichtiger Katalysator, da nur persönliche Kontakte, wie sie in Konferenzen wie diesen entstehen und gepflegt werden, wirkungsvoll Internationalität und Respekt vor der kulturellen Andersartigkeit und Besonderheit stimulieren können.

Auch die anwesenden Studenten engagierten sich sehr beeindruckend für die Gestaltung eines europäischen Curriculums. In einer multimedialen Performance zeigten sie den anwesenden Bildungsexperten, was sie von einem modernen Physiotherapie-Studium erwarten: Praxisorientierung und klinische Ausrichtung der Lehrinhalte, Internationalität und Austausch, Orientierung an multiprofessionellen Teams, Einsatz variierender Lehrmethoden, aktive Moderation des Lernprozesses, Basierung auf Wissenschaftlichkeit und Reflexionsfähigkeit einschließlich Beteiligung an Forschungsprojekten sowie bessere Strukturierung eigenständiger Bachelor- und Master-Programme mit dem Schwerpunkt Physiotherapie.

Die Arbeitsgruppen treffen sich bereits im September 2009 in Malta. Die nächste ENPHE-Konferenz findet im März 2010 in der Stradins University in Riga (Lettland) statt.