intensiv 2009; 17(1): 43-44
DOI: 10.1055/s-0028-1109122
Literaturkommentar

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Iatrogene Erkrankungen – Nicht jede Nebenwirkung ist vermeidbar

Hardy-Thorsten Panknin
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Publication Date:
27 January 2009 (online)

Als iatrogene (griechisch durch den Arzt verursachte) Erkrankungen werden die unerwünschten gesundheitlichen Folgen einer ärztlichen Behandlung bezeichnet. Bekanntermaßen finden derartige Erkrankungen und Komplikationen in den USA eine wesentlich stärkere öffentliche Beachtung als in Europa. Der Grund liegt in den hohen Entschädigungssummen, die in den USA durch Rechtsanwälte erstritten werden. Aber auch die gesundheitsökonomische Forschung in Europa wendet sich diesem Thema neuerdings mit verstärktem Interesse zu. Ein wesentlicher Anreiz zur Beschäftigung mit der Problematik ist die neue Abrechnungsform der Diagnosis Related Groups (DRG). Unerwünschte Begleiterkrankungen einer medizinischen Maßnahme werden in diesem System nicht mehr durch entsprechende Erlöse kompensiert und gehen überwiegend zu Lasten des Verursachers, z. B. der Krankenhäuser.

Verschiedene in den 1980er- und 1990er-Jahren durchgeführte Studien haben gezeigt, dass die Häufigkeit derartiger Erkrankungen deutlich rückläufig ist. Waren in einer 1980 durchgeführten Untersuchung noch 36 % der Patienten einer internistischen Klinik betroffen, so sank der Prozentsatz in Studien der Jahre 1986 und 1993 auf 25,1 bzw. 14,7 %. Um zu ermitteln, ob dieser Prozentsatz weiter abgesunken ist, führten Dr. Sofia Madeira und Mitarbeiter von der Universitätsklinik Coimbra in Portugal eine prospektive Studie durch.

Literatur

  • 1 Madeira S. et al . The diseases we cause: iatrogenic illness in a department of internal medicine.  Eur J Int Med. 2007;  18 391-399

Hardy-Thorsten Panknin

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