Zusammenfassung
Unter 25 000 Serumelektrophoresen auf Membranfolien (Celluloseacetat) kamen 174 Fälle
(0,7%) mit überzähligen Proteinfraktionen vor. Der Häufigkeit nach sind diese Befunde
den Ergebnissen der Papierelektrophorese, nicht jedoch der Agargel-Elektrophorese
vergleichbar. Retrospektiv handelte es sich am häufigsten um obligate Paraproteinämien
(bei Myelom oder Makroglobulinämie Waldenström) oder aber um Patienten mit kardiovaskulären
und weiteren internistischen Erkrankungen. Paraprotein-Gradienten (M-Gradienten) erheblicher
Intensität, auch auf Celluloseacetat, wurden oft durch Myelome verursacht. Häufig
beobachtete schwache Gradienten, besonders im Bereich der breiten γ-Globulinfraktion,
waren aber im höheren Lebensalter meist weder auf eine Myelomkrankheit zurückzuführen
noch als Begleitparaproteinämie anzusehen (»Extragradienten«). Im Einzelfalle muß
bei überzähligen Eiweißfraktionen auch schwacher Intensität, nach Ausschluß von Artefakten
und Extragradienten durch die Immunelektrophorese, nach weiteren Symptomen einer Plasmozytomkrankheit,
unter Umständen durch eine Längsschnittbeobachtung gefahndet werden.
Summary
Out of 25,000 serum electrophoreses using cellulose acetate film 174 cases (0.7%)
were found with a pathological protein fraction. This frequency compares with the
results of paper electrophoresis but not with those of agar gel electrophoresis. Investigations
revealed the commonest causes to be obligative paraproteinaemia (myeloma or Waldenström's
macroglobulinaemia) and also cardiovascular or other internal diseases. Paraprotein
gradients (M gradients) of considerable intensity also on cellulose acetate were often
caused by myelomas. Frequently observed weak gradients, especially in the broad gamma
globulin fraction in the older age group were often neither due to a myeloma nor to
concomitant paraproteinaemia (extragradients). In the individual case a supernumerary
protein fraction even of weak intensity indicates the need for further investigations
after artefacts and extra-gradients have been excluded by immunoelectrophoresis. Longterm
follow-up may be necessary in the search for further signs of a plasmacytoma.