Dtsch Med Wochenschr 1975; 100(26): 1423-1425
DOI: 10.1055/s-0028-1106399
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart

Spontanrückgang der Kropfendemie in Südbaden im vergangenen Jahrzehnt

Vorläufige MitteilungSpontaneous regression of endemic goitre in South Baden in the past decade: preliminary reportD. P. Mertz, K. Tomaras
  • Medizinische Poliklinik der Universität Freiburg i. Br. und Kurklinik am Park Horn-Bad Meinberg
Further Information

Publication History

Publication Date:
07 April 2009 (online)

Zusammenfassung

An einem repräsentativen Querschnitt von 3933 in Südbaden lebenden Personen hat sich gezeigt, daß die Verkropfung sowohl unter der einheimischen als auch unter der zugewanderten Bevölkerung in den Jahren 1963 bis 1973 ohne Durchführung einer Jodprophylaxe weiter stark abgenommen hat. Bei 24,7% der einheimischen Personen fand sich 1973 eine euthyreote Struma im Vergleich zu 47,0% im Jahre 1963. Mit Nachlassen der Wirksamkeit der Kropfnoxe trat eine Disposition des weiblichen Geschlechts für Kropfbildung hervor. Trotz des Rückgangs der Kropfendemie, besonders der Häufigkeit, in der Knotenkropf unter der kleinbäuerlichen Landbevölkerung auftritt, besteht eine deutliche Abhängigkeit des Kropfbefalls von Sozialfaktoren und vom Lebensalter fort. Eine anhaltende Nivellierung der Kropfhäufigkeit bei Bauern und Stadtbevölkerung mit gehobenem Lebensstandard ist unverkennbar.

Summary

A representative cross-section of 3933 persons living in South Baden indicates that the incidence of goitre, both in the native and the immigrant population of this area has markedly-decreased between 1963 and 1973, even without iodine prophylaxis. In 1973, euthyroid goitre among native inhabitants was 24.7% (47.0% in 1963). With this reduction was a tendency towards goitre formation amongst females. Despite the lowered incidence of endemic goitre, particularly nodular goitre among the small-holdings farmers, a marked correlation with socio-economic factors and age has remained. However, a levelling out of goitre incidence in farmers and urban population with increasing social and economic betterment has become evident.

    >