Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V15
DOI: 10.1055/s-0028-1104696

Bevacizumab als Adjuvans für Neovaskularisationsglaukome

J Beutel 1, P Swaantje 1, M Lüke 1, S Grisanti 1
  • 1Universitäts-Augenklinik Lübeck, Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Lübeck

Ziel: Evaluierung von Bevacizumab als Adjuvans bei Neovaskularisationsglaukom. Methoden: Es wurden 22 Augen mit Neovaskularisationsglaukom bedingt durch diabetische Retinopathie (n=7), Venenverschlüsse (n=7), ischämische Ophthalmopathien (n=2) und retinalen Ischämien durch persistierende Ablatio (n=2) mit intraokularen Bevacizumab-Gaben (1,25mg/0,05ml) in Kombination mit weiteren Therapieverfahren behandelt. Hauptzielkriterium war die stadienabhängige Rubeosisänderung. Nebenzielkriterien waren der intraokulare Druck (IOD), Visus, Anzahl weiterer Behandlungen und lokaler Antiglaukomatosa nach Injektion. Ergebnisse: Der Nachuntersuchungszeitraum betrug 68 Wochen. Zwölf Monate nach Injektion zeigten sich eine komplette Regression der Rubeosis bei 5 (20%), eine inkomplette bei 7 (35%), eine Stabilisierung bei 6 und eine Zunahme bei 2 Augen (10%). Der durchschnittliche IOD betrug vor Injektion 26,0±9mmHg und sank auf 14,8±5mmHg (12. Monat, p<0,05). Der mittlere Visus (logMAR:1,4±0,9) blieb während des Untersuchungszeitraums stabil (logMAR:1,5±0,98). Die Patienten erhielten 2,8 Injektionen (Durchschnitt). Weitere Therapien waren die panretinale Laserkoagulation (n=13), Netzhautkryokoagulation (n=6), zyklodestruktive (n=14) und drainierende Verfahren (n=2) und Vitrektomien (n=5). Schlussfolgerung: Bevacizumab kann als Adjuvans bei Neovaskularisationsglaukomen dienen, indem es die Ausbildung bzw. Progression der Rubeosis verhindert. Die ursächliche Erkrankung benötigt eine kausale Therapie. Eine antiglaukomatöse Behandlung wird bei persistierenden Druckerhöhungen erforderlich bleiben.