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DOI: 10.1055/s-0028-1104285
Herzinfarkt als Unfallfolge
Myocardial infarction after accidentsPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
07. April 2009 (online)
Zusammenfassung
Mit der ansteigenden Zahl von Thoraxtraumen ergibt sich häufiger die Frage nach dem Zusammenhang zwischen solchen Ereignissen und Herzschäden. Ein 27jähriger Beifahrer erlitt ein stumpfes Thoraxtrauma. Er klagte sofort über heftige retrosternale Thoraxschmerzen. Die Diagnose eines Herzinfarktes konnte gestellt werden. Im Koronarangiogramm fand sich eine schwere generalisierte Sklerose. Als Hauptrisikofaktor lag ein Nikotinabusus (seit 10 Jahren 60 Zigaretten täglich) vor. Obwohl angenommen werden muß, daß eine schwere generalisierte Koronarsklerose ohne Angina pectoris zuvor schon bestanden hatte, ist der Infarkt als direkte Unfallfolge anzusehen. Es ist dadurch zu einer frühzeitigen klinischen Manifestation des koronaren Herzleidens gekommen. Die Prognose der bisher asymptomatischen koronaren Herzkrankheit hat sich verschlechtert. - Bei einer 37jährigen Patientin, die bei einem Kollisionsunfall ein heftiges Drucktrauma mit Prellmarken des Thorax erlitten hatte, traten erstmals mehr als 2 Monate später Symptome von Seiten des Herzens auf. Nach weiteren 14 Tagen kam es zum akuten Herzinfarkt. Im Koronarangiogramm fand sich eine isolierte, subtotale Stenose des Ramus interventricularis anterior im oberen Drittel bei sonst unauffälligem morphologischem Befund. Wegen des Fehlens von Brückensymptomen über so lange Zeit muß ein Kausalzusammenhang zwischen Trauma und Herzinfarkt abgelehnt werden, zumal auch Nikotin und Ovulationshemmer als mögliche Ursachen in Betracht gezogen werden müssen.
Summary
In a 27-year-old man blunt chest-wall trauma after a car accident gave rise to severe retrosternal pain. Coronary angiography demonstrated severe generalised coronary arteriosclerosis. The history revealed heavy smoking (60 cigarettes daily for ten years). Although it must be assumed that there was severe generalised coronary arteriosclerosis without angina pectoris before the accident, the infarction was considered to be a direct consequence of it: it prematurely precipitated the infarction. In a second case, of a 37-year-old woman, severe precordial pressure and contusion of the thorax occurred after a collision. Cardiac symptoms developed two months later and two weeks after this acute myocardial infarction occurred. Coronary angiography demonstrated isolated sub-total occlusion of the anterior interventricular branch in the upper third of the septum without other abnormalities. Because of the two month symptom-free interval, trauma and subsequent myocardial infarction are thought not to be causally related, especially as the patient was a heavy smoker and taking oral contraceptives.