Thorac Cardiovasc Surg 1954; 2(1): 68-78
DOI: 10.1055/s-0028-1102856
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Die Beurteilung der regulatorischen Anpassungsfähigkeit des pulmo-vaskulären Systems als Voraussetzung für die Pneumonektomie

W. Auerswald, M. Wenzl
  • Physiologischen Institut der Universität Wien (Vorstand Prof. Dr. G. Schubert)
  • II. Chirurgischen Universitätsklinik (Vorstand Prof. Dr. W. Denk) in Wien
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Publication Date:
11 December 2008 (online)

Zusammenfassung

Die regulatorische Anpassung des pulmo-vaskulären Systems wurde bei insgesamt 61 Patienten mit Bronchuskarzinom im Hinblick auf die Indikationsstellung zur Pneumonektomie geprüft. Verwendet wurde der Bronchusblockadetest, ein Verfahren zur Beurteilung des funktionellen Status der Lunge durch fortlaufende Registrierung der arteriellen Sauerstofrsättigung bei Blockade des Hauptbronchus der kontralateralen Lunge, und ergänzt in bestimmten Fällen durch die intraoperative zweistufige Blockade von Hauptbronchus und Arteria pulmonalis der tumortragenden Lunge.

Auf Grund der Ergebnisse dieser Tests wurde die folgende Grundlage für die Indikationsstellung zur Pneumonektomie in funktioneller Hinsicht vorgeschlagen: Als unbedingte Operationsindikation gilt die funktionelle Abschaltung der tumortragenden Lunge. Ein Vorbehalt zur Operationsindikation besteht, wenn die tumortragende Lunge bedingt zur Arterialisation notwendig ist, in diesen Fällen ist die Zulässigkeit der Pneumonektomie durch die intraoperative zweistufige Blockade sicherzustellen. Als Kontraindikation gilt der Nachweis der unbedingten Notwendigkeit der tumortragenden Lunge.

Der Wert der Methode wurde durch die klinischen Ergebnisse bestätigt. Bei 49 Pneumonektomien, unter denen sich eine Reihe von internen Grenzfällen befanden, ergab sich nur ein Todesfall infolge einer Pulmonalembolie.

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