Zusammenfassung
Die regulatorische Anpassung des pulmo-vaskulären Systems wurde bei insgesamt 61 Patienten
mit Bronchuskarzinom im Hinblick auf die Indikationsstellung zur Pneumonektomie geprüft.
Verwendet wurde der Bronchusblockadetest, ein Verfahren zur Beurteilung des funktionellen
Status der Lunge durch fortlaufende Registrierung der arteriellen Sauerstofrsättigung
bei Blockade des Hauptbronchus der kontralateralen Lunge, und ergänzt in bestimmten
Fällen durch die intraoperative zweistufige Blockade von Hauptbronchus und Arteria
pulmonalis der tumortragenden Lunge.
Auf Grund der Ergebnisse dieser Tests wurde die folgende Grundlage für die Indikationsstellung
zur Pneumonektomie in funktioneller Hinsicht vorgeschlagen: Als unbedingte Operationsindikation
gilt die funktionelle Abschaltung der tumortragenden Lunge. Ein Vorbehalt zur Operationsindikation
besteht, wenn die tumortragende Lunge bedingt zur Arterialisation notwendig ist, in
diesen Fällen ist die Zulässigkeit der Pneumonektomie durch die intraoperative zweistufige
Blockade sicherzustellen. Als Kontraindikation gilt der Nachweis der unbedingten Notwendigkeit
der tumortragenden Lunge.
Der Wert der Methode wurde durch die klinischen Ergebnisse bestätigt. Bei 49 Pneumonektomien,
unter denen sich eine Reihe von internen Grenzfällen befanden, ergab sich nur ein
Todesfall infolge einer Pulmonalembolie.