ZWR - Das Deutsche Zahnärzteblatt 2008; 117(10): 474
DOI: 10.1055/s-0028-1100447
Rundschau

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Gravierende Mängel bei Zahnersatzbehandlungen im Ausland - Neue Studien des Medizinischen Dienstes Rheinland-Pfalz

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Publication Date:
24 October 2008 (online)

 

Eine aktuelle Studie des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) Rheinland-Pfalz zeigt: Zahnersatz, der 2006/2007 im (Nicht-EU-)Ausland eingegliedert wurde, entsprach häufig nicht den Richtlinien. Demnach wies jede 3. Versorgung teils schwere Mängel auf. 2 Dritteln der betroffenen Patienten empfahl der MDK sogar eine vollständige Neuversorgung. Die Studie wurde jüngst von Dr. Christine Baulig in der Deutschen Zahnärztlichen Zeitschrift Nr. 7/2008 dargestellt.

Was heißt dies nun für Patienten? Auf der einen Seite sind die reinen Kosten für die Zahnersatzversorgung im Ausland häufig tatsächlich deutlich niedriger - oft bedingt durch das geringere Lohn- und Ausbildungsniveau. Auf der anderen Seite sind die zusätzlichen Aufwendungen für Reise und Unterbringung nicht zu vernachlässigen; bei eventuellen Nachbesserungen oder gar Neuherstellungen des Zahnersatzes im Ausland kommen weitere Kosten für Fahrt und Unterkunft hinzu. Im günstigen Falle nimmt der Zahnarzt im Ausland seine Korrekturmaßnahmen kostenfrei vor.

Und wenn ein deutscher Zahnarzt die Mängel am Zahnersatz nach einer Auslandsbehandlung beheben soll? Dies kann er ablehnen, so Baulig - mit der Ausnahme von Notfallbehandlungen. Und auch die deutschen gesetzlichen Krankenversicherungen sind nicht prinzipiell verpflichtet, derartige Mängelkorrekturen oder gar Neuanfertigungen zu bezahlen. Dies bedeutet, dass letztlich der Patient das Risiko einer Zahnersatzversorgung im Ausland selbst trägt.

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