Planta Med 1966; 14(3): 302-309
DOI: 10.1055/s-0028-1100057
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

VERERBUNG UND VERÄNDERLICHKEIT EINIGER EIGENSCHAFTEN BEI CHEMOCULTIVARS DES WOLLIGEN FINGERHUTES (DIGITALIS LANATA EHRH.)

F. Silva
  • Zentralinstitut für Landwirtschaftliche Forschungen, Bukarest (Rumänien)
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Der Einfluß der Vererbung und der Umwelt (Klima, Boden) auf das Vorkommen der primären Lanatoside A, B und C von Digitalis lanata wurde untersucht.

Dazu wurden aus einem Bestand solche Individuen ausgelesen, bei denen entweder eines der drei Lanatoside über die anderen deutlich vorherrschte oder gänzlich fehlte. Die ausgelesenen Pflanzen wurden geselbstet und die Selbstungsnachkommen auf isolierten Parzellen an drei verschiedenen Standorten aufgezogen.

Die analytische Überprüfung dieser Bestände zeigte folgendes:

  1. Die Umweltbedingungen haben keinen entscheidenden Einfluß auf die Lanatosidführung.

  2. Die Inzuchtnachkommen zeigen die Tendenz zur Vervollständigung des Spektrums der Primärlanatoside. Diese Tendenz verstärkt sich noch in den folgenden Generationen.

In der züchterischen Praxis ist es deshalb zur Erzielung und Erhaltung eines hoch produktiven Chemocultivars von D. lanata mit bestimmten biochemischen Eigenschaften unerläßlich, mindestens in jeder dritten Generation über eine analytische Kontrolle eine Korrektur der Bestände vorzunehmen.

Summary

The influence of climatic and edaphic factors on the accumulation of lanatosides A, B and C in Digitalis lanata was studied.

Chemically different (with regard to concentrations and proportions of the three glycosides mentioned) individuals were chosen from a population and selfed. Progenies were cultivated in three localities for several years. The following conclusions were reached:

  1. External factors do not affect markedly the concentrations and relative proportions of lanatosides A, B and G.

  2. In inbred lines there is a tendency to restore a species–characteristic level for the 3 lanatosides. Therefore breeding of distinct chemical types is difficult and necessitates a continued analytical contrôle and a continued selection for the desired chemovar.

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