Planta Med 1971; 20(6): 328-339
DOI: 10.1055/s-0028-1099712
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

FLAVONOIDVERBINDUNGEN IN DEN BLÜTEN VON IBERIS AMARA L.

Z. Kowalewski, K. Wierzbicka
  • Institut für Pharmakognosie der Pharmazeutischen Fakultät, Medizinische Akademie in Poznan, Polen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
15. Januar 2009 (online)

Zusammenfassung

Die Blüten von Iberis amara L. wurden auf Flavonoidverbindungen untersucht. Auf Grund chromatographischer Untersuchungen wurde festgestellt, daß der methanolische Auszug aus den Blüten 8 Flavonoidverbindungen enthält, dabei

überwiegend Kämpferolderivate. Es konnten 3 kristallinische und chromatographisch einheitliche Kämpferolderivate und 1 Quercetinderivat isoliert werden.

Das Heterosid A mit dem Schmelzpunkt 224–226° C wurde als Kämpferol–3–arabinosido–7–rhamnosid identifiziert. Das Heterosid B mit dem Schmelzpunkt 257–260° C wurde als Kämpferol–3–gluco–7–rhamnosid, das Heterosid C mit dem Schmelzpunkt 188–190° C als Quercetin–3–gluco–7–rhamnosid und das Heterosid I mit dem Schmelzpunkt 218–220° C als Kämpferol–7–rhamnosid identifiziert.

Andere Flavonoidverbindungen waren in den Blüten nur in geringer Menge vorhanden. Es gelang nicht, sie in kristallinischer Form zu erhalten. Die Heteroside mit den Symbolen D und E erwiesen sich als Kämpferolderivate. Als Zuckerkomponenten der Verbindung D erwiesen sich Glucose und Arabinose, während die Verbindung E Glucose, Arabinose und Rhamnose enthielt. Auf Grund der durchgeführten Untersuchungen kann angenommen werden, daß in der Verbindung D und E die Zuckerkomponenten an die Hydroxylgruppe in der Position C–3 und C–7 gebunden sind. Die Blätter, Stengel und Samen enthielten nur geringe Mengen von Flavonoidverbindungen. Es ist charakteristisch, daß das Heterosid A, welches in bedeutender Menge in den Blüten vorkommt, nur spurenweise in den Stengeln vorhanden ist.

Abstract

Eight flavonoid glycosides were demonstrated to be present in flowers of Iberis amara L. Four compounds were isolated and identified: Kaempferol–3–arabinoside–7–rhamnoside (A); kaempferol–3–glucosïde–7–rhamnoside (B); kaempferol–7–rhamnoside (I); quercetin–3–glucoside–7–rhamnoside (C). The compounds D and E were characterized as glycosides of kaempferol. Leaves and seeds of this species contain only minor amounts of flavonoids.

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