Planta Med 1971; 19(1): 270-278
DOI: 10.1055/s-0028-1099641
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

BEITRÄGE ZUR KENNTNIS DER DIGITALIS PURPUREA L. SARDINISCHER HERKUNFT

E. Rockenstein, O. H. Volk
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Publication Date:
15 January 2009 (online)

Zusammenfassung

Vergleichende morphologische, anatomische und chemische Untersuchungen wurden an Pflanzen von Digitalis purpurea L. sardinischer und odenwälder Herkunft, die im Botanischen Garten in Würzburg unter möglichst gleichartigen Bedingungen kultiviert worden waren, durchgeführt. Beide Herkünfte weisen Unterschiede in der Form und Behaarung ihrer Laubblätter auf. In der Blütenregion lassen sie sich in der Form der Kelchblätter, in der Länge der Blütenstiele und im Bau der Blütenkrone unterscheiden. Bei den chemischen Untersuchungen wurden in den Hauptcardenoliden beider Digitalisherkünfte qualitativ und quantitativ keine Unterschiede festgestellt. In den untersuchten Fällen war der Glykosidgehalt in Blättern unterer Insertionshöhe geringer als in den oberen. Im Verlauf eines Tages verändert sich der Glykosidgehalt nicht. Bei Entzug des Lichtes steigt der Cardenolidgehalt in % des Trockengewichtes in den Blättern stark an, während er in % des Frischgewichtes abfällt. Gleichzeitig ist ein starker Abfall des Trockengewichtes zu verzeichnen.

Abstract

Population samples of Digitalis purpurea from Sardinia and Germany (Odenwald) were cultivated in the Botanical Garden of Würzburg and their morphology, anatomy and cardenolide–spectra were compared. The two populations are distinct in a number of morphological (leaf shape; shape of calyx and corolla, length of pedicels) and anatomical (structure of hairs) characters. No differences in patterns of main Cardenolides were apparent.

Generally the cardenolide–content was higher in upper leaves than in lower leaves. No alterations in the cardenolide–contents of leaves in the course of one day were observed. If plants were deprived of light the cardenolide–content relative to dry weigh increased markedly but decreased relative to fresh weight of leaves. At the same time the dry weight of leaves decreased drastically.

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