Lebertransplantation bei Patienten mit einer sekundär sklerosierenden Cholangitis: Risiken und Überleben

Einleitung: Die sekundär sklerosierende Cholangitis (SSC) ist eine destruierende Erkrankung der Gallenwege, welche an Häufigkeit zunimmt und Patienten (Pat.) mit komplexen Langzeitintensivaufenthalten mit ARDS und Sepsis betrifft. Die SSC führt rasch zu einer Leberzirrhose. Bisher gibt es nur Einzelfallberichte bei SSC-Pat. nach Lebertransplantation (LTx). Pat./Meth.: In unserem Tx-Zentrum wurden 2004–2007 insgesamt 8 Pat. (40+8J.; 7m; MELD-Score: 24+5) wegen einer SSC lebertransplantiert (eine Re-LTx). Vier Pat. hatten schwere Polytraumata mit multiplen Knochenfrakturen, Sepsis und ARDS. Weitere 4 Pat. hatten die SSC im Rahmen von Langzeitintensivaufenthalten nach Sepsis mit ARDS bei internistischen Grunderkrankungen erworben. Die SSC wurde mittels ERCP (Galle: Mikrobiologie) gesichert und im Leberexplantat bestätigt. Primäre Immunsuppression: Basiliximab®, Ciclosporin und Prednisolon. Ergebnisse: Die SSC wurde innerhalb von 2+3 Mon. nach Polytrauma diagnostiziert. Die 3häufigsten Keime in der Galle waren: Enterokokken (n=4), Candida alb. (n=3), multiresist. E. coli (ESBL) (n=2). Die mittlere Nachbeobachtungszeit betrug 13+10 Mon.. Sieben von 8 Pat. überlebten den post-operativen Verlauf. Eine Pat. (Z.n. HELPP mit Sepsis) wurde trotz bestehender Infektsituation transplantiert. Sie verstarb 26 Tage post-LTx an einer Sepsis. Zwei (kein Polytrauma) von diesen 7 Pat. verstarben (Sepsis) innerhalb von 4 bzw. 8 Mon. post-LTx. 5 von 8 Pat. leben noch und haben eine gute Lebensqualität. Schlussfolgerungen: Pat., die wegen einer SSC bei internistischen Grunderkrankungen eine Lebertransplantation erhielten, hatten eine höhere Letalität (Sepsis) innerhalb des ersten Jahres nach LTx als SSC-Patienten mit Z.n. Polytrauma.