Z Gastroenterol 2008; 46 - K4
DOI: 10.1055/s-0028-1096429

Postoperative Komplikationen nach intestinalen Resektionen verschlechtern die Langzeitprognose der Patienten mit M. Crohn

I Iesalnieks 1, A Kilger 1, H Glaß 1, R Müller-Wille 1, P Piso 1, HJ Schlitt 1, A Agha 1
  • 1Klinik für Chirurgie, Universität Regensburg

Einleitung: Mindestens 90% der Patienten mit M. Crohn werden im Laufe des Lebens intestinale Resektionen erhalten, meist mehrfach. In dieser Arbeit verglichen wir die Prognose der Patienten, die nach einer intestinalen Resektion postoperative Komplikationen erlitten hatten mit Patienten mit einem komplikationslosen postoperativen Verlauf. Patienten und Methode: Zwischen 1992 und 2005 wurden 331 intestinale Resektionen bei 282 Patienten durchgeführt. Patienten mit abdominoperinealen Rektumexstiprationen, Revisionseingriffen wegen postoperativen Komplikationen, alleinigen Strikturoplastiken, Stomaanlagen oder -rückverlagerungen wurden aus der Analyse ausgeschlossen. Zwei Zielparameter wurden untersucht: 1) Auftreten eines chirurgischen Rezidivs (Notwendigkeit einer erneuten intestinalen Resektion), 2) Erreichen eines „optimalen chirurgischen Ergebnisses“ (kein postoperativer Tod, keine persistierende enterokutane Fistel, kein Stoma, keine Reoperationen) 2 Jahre nach Operation. Es wurden lediglich die intraabdominellen septischen Komplikationen (IASK), d.h. Abszesse, Fisteln und enterokutane Fisteln erfasst. Ergebnisse: In 128 Fällen (39%) handelte es um voroperierte Patienten. IASK traten in 46 Fällen (14%) auf, vier Patienten verstarben (1,2%). Die Patienten mit IASK hatten eine signifikant höhere 5-Jahres bzw. 10-Jahres chirurgische Rezidivrate (50% vs. 19%, bzw. 57% vs. 38%, p=0,0003) als Patienten, die keine Komplikationen erlitten hatten. Zwei Jahre nach der Operation hatten lediglich 58% der Patienten mit IASK (22 von 38, keine Information in 8 Fällen) ein „optimales chirurgisches Ergebnis“ erreicht – 4 waren verstorben, 3 trugen ein Stoma, 7 hatten enterokutane Fistel, 2 wurden während des zweiten postoperativen Jahres operiert. Schlussfolgerung: Die postoperativen Komplikationen haben einen negativen Einfluss auf die Prognose der Patienten mit M. Crohn noch 10 Jahre nach einer intestinalen Resektion.