Klin Monbl Augenheilkd 2008; 225 - V34
DOI: 10.1055/s-0028-1096409

Memantine in der Behandlung bei fere absolutem Glaukom. Erste klinische Verlaufsbeobachtungen

K Göbel 1, C Erb 1
  • 1Schlosspark-Klinik Augenabteilung Berlin

Hintergrund: Bei fortgeschrittenen Glaukomschäden ist bei normotonen, stabilen Tensionswerten sowie nach Ausschluss weiterer Risikofaktoren eine günstige Beeinflussung des weiteren Krankheitsverlaufes schwierig. Durch den Einsatz von Memantine (off-label-use) wird erhofft, dass die Glutamattoxizität beim Glaukom beeinflusst und so der Verfall der Ganglienzellen verringert wird.

Methode: Im letzten Jahr wurden 10 Patienten mit fere absolutem Glaukom an unserer Klinik mit Memantine behandelt. Der Augeninnendruck war bei allen Patienten medikamentös stabil normoton eingestellt. Die Therapie mit Memantine wurde in einer Dosierung von 5mg/d in der ersten Woche und nach 4 Wochen für nunmehr 12 Monate durchgeführt. Es erfolgten vierteljährliche Kontrollen von Gesichtsfeld- und visuell evozierten Potentialen. Ergebnisse: In den Gesichtsfelduntersuchungen zeigte sich im Verlauf eine Stabilisierung, zum Teil eine Besserung der Befunde, das VEP blieb stabil. Das Medikament wurde von den Patienten gut vertragen. Fazit: Eine systemische Therapie mit Memantine scheint eine Möglichkeit zu sein, den weiteren Krankheitsverlauf bei fere absolutem Glaukom positiv zu beeinflussen.