Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A135
DOI: 10.1055/s-0028-1096095

Validierung des prognostischen Genomprofils MammaPrint in Patientinnen mit positiven Lymphknoten und älteren Patientinnen

I Simon 1, S Mok 2, A Glas 1, L Van't Veer 2
  • 1Agendia BV, Amsterdam, Netherlands
  • 2Netherlands Cancer Institute (NKI), Amsterdam, Netherlands

Bei frühzeitiger Diagnose und operativer Entfernung des Tumors hat die Brustkrebspatientin eine über 70-prozentige Chance, vollständig geheilt zu werden. Entscheidend für die Prognose ist das individuelle Metastasierungsrisiko. Traditionell werden klinische Daten wie Befall der Lymphknoten, Alter oder die Größe des Tumors zur Bestimmung des Rezidivrisikos benutzt. Um das Rezidivrisiko noch genauer bestimmen zu können, wurde ein prognostisches Genomprofil entwickelt, das auf der Genaktivität von 70 Genen beruht. Der Test wurde in einen standardisierten Microarray Assay (MammaPrint®) umgewandelt und gibt eine präzise Prognose hinsichtlich des Wiederauftretens von Tumoren innerhalb der nächsten zehn Jahre. Zur weiteren Validierung des Tests wurden zahlreiche unabhängige Studien und Untergruppenanalysen durchgeführt.

Wir berichten hier über eine Studie mit Patientinnen, die mit 1–3 positiven axillären Lymphknoten diagnostiziert wurden (n=347), und einer Studie mit über 100 älteren Patientinnen. Wie bereits in Patientinnen ohne Lymphknotenbefall, war der MammaPrint-Index auch in Patientinnen mit 1–3 positiven Lymphknoten der stärkste unabhängige prognostische Faktor [HR 6.1 (2.8–13.5)] in der multivariaten Analyse. Patientinnen mit einem Niedrig-Risiko-Index (40%) haben eine 91-prozentige Wahrscheinlichkeit, 10 Jahre ohne erneute Erkrankung an Brustkrebs zu überleben, während Patientinnen in der Hochrisikogruppe ein 30-prozentiges Risiko haben, Metastasen zu entwickeln. Eine weitere Studie zeigte, dass MammaPrint auch in älteren, postmenopausalen Patientinnen mit über 90-prozentiger Genauigkeit die Frauen identifizieren kann, die eine gute Prognose haben und für die eine Chemotherapie möglicherweise nicht notwendig ist.

In Kombination mit den klinischen Kriterien steht dem Arzt mit MammaPrint eine weitere Entscheidungshilfe zur Verfügung, die Therapieplanung noch besser auf das individuelle Risikoprofil zuzuschneiden.