Senologie - Zeitschrift für Mammadiagnostik und -therapie 2008; 5 - A106
DOI: 10.1055/s-0028-1096066

Detektion des Primarius eines metastasierten Mammakarzinoms durch hochauflösende Mamma-MRT nach Ganzkörper-PET-Diagnostik

M Neumann 1, D Steinhaus-Wittig 2, AS Vesper 1, C Nestle-Krämling 1
  • 1Uni-Düsseldorf, Frauenklinik, Düsseldorf, Deutschland
  • 2Uni-Düsseldorf, Radiologie, Düsseldorf, Deutschland

Eine 68-jährige Patientin präsentierte sich im November 2007 mit einem Lymphknotenkonglomerat in der rechten Axilla und rechts-basalen Lungenmetastasen. Histologisch zeigten sich nach axillärer Lymphknotendissektion Metastasen eines Mammakarzinoms mit positivem Hormonrezeptotstatus und negativem Her2/neu Status. Anamnestisch bestand eine HRT-Einnahme bis 10/07, keine nennenswerten Vorerkrankungen, keine familiäre Belastung. Sonografie und Mammografie erbrachten keinen Tumornachweis für die rechte Brust. In der ersten MRT (Mammadoppelspule, dynamische T1 gewichtete Sequenz nach iv. Kontrastmittelgabe transversal, T2 gewichtete Sequenz, coronare Stirsequenz) war lediglich ein Areal mit geringem Signalanstieg nach i.v. Kontratmittelgabe in der linken Brust darstellbar. Eine hier entnommene MRT-gesteuerte Vakuumbiopsie zeigte ein DCIS.

Erst im Rahmen einer Ganzkörper-Positronen-Emissionstomografie konnte eine focale Traceranreicherung lateral im oberen äußeren Quadranten der rechten Mamma nachgewiesen werden. Durch eine erneute MR-tomografische Messung, diesmal in Rückenlage mit einer Oberflächenspule ließ sich schließlich ein tumorverdächtigtes Areal nachweisen und mittels doppelten Widerhakendrahts erfolgreich markieren. Der Tumor zeigte allerdings auch bei dieser Untersuchung nur eine geringe Kontrastmittelanreicherung und nur die morphologischen Kriterien in den nativen Sequenzen sprachen für die tumoröse Genese des dargestellten Herdbefundes. Die Therapie bestand in einer sekundären BET nach Schnellschnitt nach bereits erfolgter Axilladissektion (Histologie: invasiv ductales Karzinom pT1b (0,9cm), pN2a (5/10), M1, L1, V0) sowie einer palliativen Monochemotherapie und antihormonellen Therapie.

Letztlich bleibt zwar eine exakte Begründung für die erfolgreiche Darstellung des Tumors durch die zweite, offenbar höher auflösende MRT unklar, bei der Notwendigkeit einer präoperativen Markierung eines nur durch die PET detektierten Tumors kann aber ein Versuch mit der hier dargestellten Technik hilfreich sein.