Intrazystisches Karzinom der Brustwarze: Kasuistik

Zielsetzung: Das papilläre Karzinom ist ein seltener bösartiger Mammatumor mit einer guten Prognose. Histologisch können invasive und in situ Formen unterschieden werden. Die in situ Form kann sich im Gangsystem (intraduktal) ausdehnen oder sich auf eine zystische Struktur beschränken (intrazystisch). Wir beschreiben ein intrazystisches papilläres Karzinom der Brustwarze.

Methode: Wir berichten über eine 69-jährige Frau mit einer blutig tingierten linken Mamille. Die weitere klinische Untersuchung war unauffällig. In der linken Mamille waren sonographisch echogene Spots entsprechend Mikrokalzifikationen darstellbar und in der Mammografie zeigte sich abgrenzbarer polymorpher Kalk. Der histologische Befund der schorfigen Auflagerung unter Berücksichtigung der immunhistologischen Zusatzuntersuchung ergab den Verdacht für ein intraduktales papilläres Karzinom. Die nach Mamillenteilresektion links durchgeführte Präparatradiografie zeigte eine vollständige Entfernung der Mikrokalzifikationen.

Ergebnisse: Der histologische Befund des Mamillenteilresektats ergab ein intrazystischen papillären Karzinoms. Ein weiteres ausgedehntes DCIS konnte durch Resektion des umgebenden Brustdrüsengewebes ausgeschlossen werden.

Schlussfolgerung: In 0,5–2% aller Mammakarzinome der Frau liegt ein intrazystisches papilläres Karzinom vor. Ob alle intrazystischen papillären Karzinome eine in-situ Variante oder eine eingekapselte Form des invasiven papillären Karzinoms darstellen ist nicht klar. Die immunhistochemische Untersuchung spielt eine bedeutende Rolle bei der Differenzierung papillärer Läsionen. Unabhängig davon haben die intrazystischen papillären Karzinome nach der Entfernung eine ausgezeichnete Prognose.