Einleitung: Die Brustrekonstruktion durch die DIEP Lappenplastik ist als Standardverfahren akzeptiert. Scheidet die DIEP Lappenplastik als Verfahren der ersten Wahl aus, wurde die S-GAP Lappenplastik als wertvolle Alternative bereits 1995 beschrieben. Seit dieser Zeit hat sich die S-GAP Lappenplastik aufgrund der technisch anspruchsvollen Lappenhebung nur mühsam etabliert. Ziel der hier vorliegenden Studie ist die Wertigkeit der S-GAP Lappenplastik in unserer Praxis zu verdeutlichen.
Material und Methode: Von 2004 bis einschließlich 2007 wurden 104 S-GAP Lappenplastiken bei 89 Patientinnen durchgeführt. In dem Kollektiv von 89 Patientinnen waren 22 Mutationsträgerinnen (BRCA1+2). 54 Patientinnen wurden unilateral, 25 bilateral operiert. In 42 Fällen handelte es sich um eine sekundäre Brustrekonstruktion, bei 62 Patientinnen wurde die Brust primär rekonstruiert. Das Durchschnittsalter der Patientinnen betrug 46 (24–68) Jahre.
Ergebnisse: Die OP Zeit betrug durchschnittlich 5 Stunden pro GAP Lappenplastik. Es gab 5 Lappenverluste (4,8%). 3 dieser Patientinnen erhielten eine Brustrekonstruktion durch Latissimus plus Implantat, die 2 verbleibenden Patientinnen lehnten weitere operative Maßnahmen ab. Bei 22 Patientinnen (21%) wurde aufgrund von Seromansammlung eine Punktion der Hebestelle erforderlich. Narbenkorrekturen der Hebestelle sowie Konturausgleich durch Aspirationslipektomie und Lipofilling wurden bei 12 Patientinnen (11,5%).
Schlussfolgerung: In der Plastischen Chirurgie gehören die modernen rekonstruktiven Verfahren wie Perforatorlappenplastiken zum Standard bei der Brustrekonstruktion mit Eigengewebe. Ist die DIEP Lappenplastik nicht möglich, liefert die S-GAP Lappenplastik als Alternative zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse. Die S-GAP Lappenplastik ist vor allem bei den überwiegend jungen und schlanken BRCA1+2 Mutationsträgerinnen wertvoll.
