Pharmacopsychiatry 1973; 6(3): 207-217
DOI: 10.1055/s-0028-1094383
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© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Effects of three Benzodiazepines (Nitrazepam, Flunitrazepam and Bromazepam) on Sleep of Normal Subjects, Studied with an Automatic Sleep Scoring System

J.-M. Gaillard, P. Schulz, R. Tissot
  • Clinique psychiatrique universitaire de Bel-Air, Geneve, (Directeur: Prof. J. de Ajuriaguerra)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. Januar 2009 (online)

Summary

The study of the effects of three benzodiazepines, nitrazepam, flunitrazepam and bromazepam, on human sleep was carried out in five normal subjects. Each subject had 1 habituation night, 2 control nights, 2 drug nights at 2 different dosages, and 1 withdrawal night. Habituation, drug and withdrawal nights were repeated so that each drug was tested in four subjects. Polygraphic recordings, made on magnetic tape, were automatically scored by a system described previously.

All three benzodiazepines influence many sleep parameters in the same way, but in different proportions, and with different time course. They induce a decrease of REM-sleep, an increase of REM-sleep latency, a decrease of rapid eye movements in REM-sleep, and a decrease of body movements. All these parameters tend to return to control values immediately after drug-withdrawal. Slow-wave sleep (stages 3 and 4) is also decreased, so are K potentials in stage 2, but this decrease continues further in withdrawal night. The action of these benzodiazepines is complex, and might be explained partly as an inhibitory influence on certain nuclei of the brain stem, and especially in the floor of the fourth ventricle.

Zusammenfassung

Die Prüfung der Wirksamkeit dreier Benzodiazepine (Nitrazepam, Flunitrazepam, Bromazepam) auf den menschlichen Schlaf wurde bei 5 normalen Versuchspersonen durchgeführt. Jeder Proband hatte eine Gewöhnungsnacht, zwei Kontrollnächte, zwei Versuchspräparatnächte mit zwei verschiedenen Dosierungen und eine Entzugsnacht. Eingewöhnungs-, Versuchspräparats- und Entzugsnächte wurden wiederholt, so daß jede Substanz bei vier Probanden getestet wurde. Es wurden polygraphische Registrierungen auf Magnetband vorgenommen, die automatisch durch ein früher beschriebenes System ausgewertet wurden.

Die drei Benzodiazepine beeinflussen viele Schlafparameter in der gleichen Weise, jedoch in verschiedenen Größenordnungen und mit verschiedenen zeitlichen Abläufen. Sie fuhren eine Verminderung des REM-Schlafes herbei, außerdem eine Erhöhung der REM-Schlaflatenz, eine Abnahme der schnellen Augenbewegungen im REM-Schlaf und eine Verringerung der Körperbewegungen. Alle diese Parameter lassen die Tendenz erkennen, unmittelbar nach dem Absetzen des Medikamentes zu den Kontrollwerten zurückzukehren. Der durch langsame Wellen gekennzeichnete Schlaf (Stadien 3 und 4) wird ebenfalls herabgesetzt, desgleichen die K-Potentiale in Stadium 2. Diese Veränderung setzt sich in die Absetzungsnacht fort. Die Wirksamkeit der genannten Benzodiazepine ist komplex, sie läßt sich teilweise als Hemmung gewisser Kerne des Hirnstammes erklären, vor allem solcher im Boden des 4. Ventrikels.

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