Neuropediatrics 1970; 1(3): 307-317
DOI: 10.1055/s-0028-1091821
Original article

© 1970 by Thieme Medical Publishers, Inc.

Neurological Evaluation of Children with Learning Disorders

Richard J. Schain
  • Division of Pediatric Neurology, Department of Pediatrics and The Mental Retardation Program, Neuropsychiatric Institute UCLA Center for the Health Sciences, Los Angeles
Further Information

Publication History

1969

1969

Publication Date:
18 November 2008 (online)

Abstract

Neurological findings in 40 children referred with the principal of complaint of school learning problems are reviewed. Speech disorders and hyperkinetic syndromes were the most common features of the anamnesis. The final diagnosis in these subjects were: Minimal Brain Dysfunction (23), Behavior Disorder of Childhood (11), Mental Retardation (4), Acute Infantile Hemiplegia (1), High Myopia (1). Seizures disorders and borderline cerebral palsy syndromes are the most important neurological conditions to be excluded. It is believed that the distinction between minimal brain dysfunction syndromes and behavior disorders of childhood cannot be reliably based upon soft neurological signs, borderline EEG abnormalities or evidence of perceptual disturbances on psychological testing.

Zusammenfassung

Es wird über die Ergebnisse einer neurologischen Untersuchung bei 40 Kindern berichtet, die primär wegen Lernschwierigkeiten überwiesen worden waren. Sprachstörungen und Hyperaktivität waren in der Anamnese am häufigsten zu finden. Bei einem Kind lag außerdem eine Hemiparese vor. Bei 4 der untersuchten Kinder konnten deutlich EEG-Veränderungen gefunden werden, die sich als paroxysme11 auftretende Spike-Entladungen manifestierten. Die 40 Kinder konnten der neurologischen Diagnose nach in 5 Gruppen unterteilt werden:

  • Diskrete Hirnfunktionsstörungen (minimal brain dysfunction syndrome) : 23

  • Verhaltensstörungen : 11

  • Retardierte geistige Entwicklung : 4

  • Akute frühkindliche Hemiplegie : 1

  • Schwere Myopie : 1

Die Knaben überwogen in der Gruppe der Verhaltensstörungen (4,5 : 1), nicht aber in der Gruppe mit diskreten Störungen der Hirnfunktion (1,6 : 1). In der Tabelle IV wurden die aus neurologischer Sicht wichtigsten differentialdiagnostischen Gesichtspunkte zusammengefaßt, die bei Kindern mit Lernschwierigkeiten mit in Erwägung zu ziehen sind. Krampfleiden und Schwachförm eines zerebralparetischen Syndroms sind die wichtigsten neurologischen Krankheiten die bei Kindern mit Lernschwierigkeiten auszuschließen sind. Raumfordernde intrakraniale Prozesse und degenerative Erkrankungen des Zentralnervensystems sollten ebenfalls mit in differentialdiagnostische Überlegungen eingeschlossen werden, obwohl Lernschwierigkeiten eher selten als ein Hauptsymptom solcher Grundkrankheiten beobachtet werden.

Eine zuverlässige Trennung zwischen einer diskreten Hirnfunktionsstörung (minimal brain dysfunction syndrome) und einer Verhaltensstörung ist mit Hilfe „weicher” neurologischer Symptome, mit Grenzbefunden im EEG und mit den Befunden einer Perzeptionsstörung nicht möglich.

Die offensichtliche Knabenwendigkeit der Verhaltensstörungen bei Lernschwierigkeiten könnte durch die besondere Verhaltensreaktion der Knaben begründet sein, mit der diese auf die Lernschwierigkeiten und deren Folgen reagieren. Der Behandlung einer diskreten Hirnfunktionsstörung liegt die pharmakologische Beeinflussung des Hyperaktivitäts-Syndroms zugrunde. Außerdem sollten Kinder mit epileptiformen EEG-Veränderungen antikonvulsiv behandelt werden. Kinder, bei denen eine Störung durch die Situation innerhalb der Familie wahrscheinlich gemacht werden kann, sollten auch von psychologischer Seite Hilfe erfahren.

    >