Zusammenfassung
Die gegengeschlechtliche Hormonbehandlung bei Transsexualität ist Teil eines komplexen
Behandlungskonzeptes, welches aus psychotherapeutischer Behandlung, Alltagstest, internistisch-endokrinologischer
Diagnostik und langfristiger endokrinologischer Therapie besteht. Komorbiditäten und
eventuelle Risiken für eine spätere Hormonbehandlung werden sorgfältig abgeklärt und
dokumentiert. Anamnese und körperlicher Untersuchungsbefund reichen in den meisten
Fällen aus, um eine eindeutige Zuordnung des somatischen Geschlechtes zu ermöglichen.
Nur in Einzelfällen ist eine Chromosomenanalyse erforderlich. Unabdingbare Voraussetzung
für die Einleitung einer gegengeschlechtlichen Hormontherapie ist die Zustimmung der / des
behandelnden Therapeutin / Therapeuten. Bei Frau-zu-Mann-Transsexualität ist die intramuskuläre
Gabe von Testosterondepotpräparaten Standard. Die körperlichen Veränderungen sind
teilweise irreversibel. Bei Mann-zu-Frau-Transsexualität erfolgt meist eine orale
Östrogentherapie. Nach einer geschlechtsangleichenden Operation wird die Medikation
als Substitutionstherapie fortgeführt.
Schlüsselwörter
Geschlechtsidentitätsstörung - Transsexualität - Intersexualität - Geschlechtsumwandlung
- endokrinologische Diagnostik - Hormonbehandlung