Z Gastroenterol 2008; 46 - K24
DOI: 10.1055/s-0028-1089858

Radiofrequenz-Ablation eines plattenepithelialen carcinoma in situ des Ösophagus und des Pharynx

V Phillip 1, M Bajbouj 1, A Borrmann 2, RM Schmid 1, A Meining 1
  • 1Klinikum rechts der Isar, TU München, 2. Medizinische Klinik, München, Germany
  • 2Klinikum rechts der Isar, TU München, HNO-Klinik, München, Germany

Bei einem 71-jährigen Patienten wurde 1977 ein Plattenepithelkarzinom (PeCa) des Larynx (pT1, pN0, M0) diagnostiziert. Es erfolgte die Laryngektomie mit Halsdissektion, die Anlage eines permanenten Tracheostomas sowie eine adjuvante Radiotherapie mit einer Gesamtdosis von 60Gy. Im Mai 2006 wurde ein Hypopharynxkarzinom (pT1, pN0, M0, G3, R0), sowie im Januar 2007 ein plattenepitheliales carcinoma in situ des Zungengrundes (pTis, G3, R1) reseziert. Außerdem erfolgte zeitgleich die extraanatomische Resektion eines PeCa des linken Lungenunterlappens (pT1, pN0, V1, G3, M0). Seit August 2007 klagte der Patientüber vermehrten Speichelfluss und einen brennenden Schmerz im Hals. Ursächlich hierfür zeigte sich ein PeCa des Ösophagus mit Infiltration der Submukosa (pT1sm) von 11–27cm p.i. mit Ausläufern in den Hypopharynx. Es erfolgte die palliative subtotale Ösophagektomie mit Anlage einer proximalen Speichelfistel und Blindverschluss des ösophagogastralen Überganges. Im Rahmen der endoskopischen Nachsorge zeigte sich 10/07 ein multifokales PeCa im Ösophagusstumpf, am Zungengrund und im Hypopharynx. Die palliative Radiofrequenz-Ablation der tumorösen Areale mit dem HALO90-System erschien für den Patienten die einzige Therapieoption. Durch die Radiofrequenz-Therapie mit dem HALO90-System wird die Schleimhaut bis zur muscularis mucosa unter Erhaltung der Submukosa abladiert. Im Januar 2008 wurde die endoskopische Therapie fortgesetzt. Hiermit ist es bisher gelungen das endoluminale Tumorwachstum zu kontrollieren. Postinterventionell traten bei dem Patienten keine Schmerzen oder sonstige Symptome auf.