Z Gastroenterol 2008; 46 - P436
DOI: 10.1055/s-0028-1089811

Ultraschall-Simulatoren als standardisiertes und hocheffizientes Fortbildungsinstrument im Abdomenultraschall – Auswertung einer 15-tägigen Fortbildungsreihe mit 200 Teilnehmern

MH Holtmann 1, AP Barreiros 1, R Atreya 1, J Mudter 1, H Goldberg 2, PR Galle 1, C Terkamp 3, M Gebel 3
  • 1Johannes Gutenberg-Universität, I. Medizinische Klinik und Poliklinik, Mainz, Germany
  • 2Sonofit, Darmstadt, Germany
  • 3Medizinische Hochschule Hannover, Gastroenterologie, Hannover, Germany

Die Ausbildung im US ist nicht standardisiert. Die meisten Lernmedien bestehen aus zweidimensionalen stehenden Bildern, die Entwicklung räumlicher Strukturen im bewegten Bild ist hingegen nur durch praktische Übung erlernbar. Im klinischen Alltag ist zudem die Häufigkeit pathologischer Befunde für ein effizientes Lernen zu selten.

Bei US-Simulatoren der Firma Sonofit (Darmstadt) werden durch Untersuchung eines Dummys mit einer Schallkopfattrappe elektromagnetisch US-Bilder von echten Pathologien, die in 3-D-Format eingespielt wurden, aktiviert und realitätsnahe im 2-D-Format auf einen Bildschirm projiziert. Dies ermöglicht es, auf standardisierte, kontrollierbare Weise pathologische Befunde in Echtzeit zu erlernen.

In der I. Med. Klinik Mainz fand 06/07 eine 15-tägiger „hands on-Kurs“ an Sonofit-Simulatoren statt. In dieser Zeit wurden 200 Teilnehmer aus ganz Deutschland je einen Nachmittag in 4er Gruppen pro Simulator trainiert. Ausgewertet wurden 149 Evaulationsbögen, Angaben in Prozent (fehlende Prozent „keine Angaben“) Die Teilnehmerschaft war sehr heterogen: Gastroenterologen (21%), Internisten (50%), Chirurgen (11%), der Rest andere. 72% waren in der Facharztausbildung, 22% Fachärzte. 40% arbeiteten an Unikliniken, 12% bei Maximalversorgern, 42% bei Grund- und Regelversorgern.

Die US-Vorerfahrung war: 0–400 Fälle (44%) 401–1000 Fälle (14%), 1001–4000 Fälle (7%), >4000 Fälle (2%). Die Qualifikation der Ausbilder war bei 77% unbekannt, bei 3% waren es DEGUM-Tutoren, bei 7% Ausbilder, bei 3% Seminarleiter.

Die Bewertung der Veranstaltung erfolgte parametriert: zufrieden (1), verbesserungswürdig (2), unzureichend (3).

Die Bewertungen waren: Veranstaltungsort 1.22, Dauer 1.08, Anteil an Theorie 1.24, Praxisanteil 1.07, Bildqualität 1.45, Fallauswahl 1.08, Lernerfolg 1.09. 91% wünschten weitere Module, 96% eine Integration von Simulatoren in die US-Ausbildung.

Diese Auswertung zeigt die einhellig hohe Akzeptanz der Methode und der Veranstaltung trotz sehr heterogener Teilnehmerschaft. Das Veranstaltungskonzept ermöglicht es, in kurzer Zeit eine große Anzahl von Teilnehmern auf für Teilnehmer und Veranstalter sehr effiziente Weise fortzubilden. Ingesamt könnte diese Veranstaltung Modellcharakter für ähnliche Veranstaltungen andernorts haben.