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DOI: 10.1055/s-0028-1089760
Die Genauigkeit der Endosonographie beim präoperativen Staging von Ösophaguskarzinomen in einem „high volume“-Center
Hintergrund: Die Endosonographie (EUS) gilt als das diagnostische Verfahren mit der höchsten Genauigkeit beim präoperativen Staging von Ösophaguskarzinomen, sowohl bei der Beurteilung der T- als auch der N-Kategorie. Die Staginguntersuchungen haben einen wichtigen Einfluss auf die Entscheidung bezüglich der weiteren Therapie eines Patienten, z.B. ob eine endoskopische Therapie ausreichend ist oder ob eine chirurgische oder sogar neoadjuvante Radiochemotherapie bzw. Chemotherapie erfolgen soll. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, die Genauigkeit der endosonographischen Stadienbestimmung bei Patienten mit Ösophaguskarzinom zu evaluieren.
Methode: 88 konsekutive Patienten (mittleres Alter 64,6±9,6 Jahre; 75männlich, 13 weiblich) mit Barrettkarzinom (n=65) und Plattenepithelkarzinom (n=23) wurden mittels Ösophagusresektion behandelt. Die postoperative pathologische Diagnose war T1 bei 37, T2 bei 20, T3 bei 29 und T4 bei 2 Patienten. Sensitivität und Spezifität lagen beim T1-Stadium bei 78% und 94%, beim T2-Stadium bei 55% und 84% sowie beim T3-Stadium bei 79% und 81%. Bei beiden Patienten mit T4-Stadium unterschätzte die EUS das korrekte T-Stadium. Die Genauigkeit der EUS bei der T-Kategorie-Beurteilung lag bei 71,6%. Positive Lymphknoten wurden bei 42 Patienten gefunden. Die Sensitivität und Spezifität für die Diagnose N1 lag bei 74% und 57%, die Genauigkeit lag bei 65%.
Schlussfolgerung: Obwohl die EUS die Untersuchungsmethode mit der höchsten Genauigkeit bei der präoperativen Bestimmung des Tumorstadiums bei Patienten mit Ösophaguskarzinom ist, sind die Ergebnisse dennoch nicht zufriedenstellend. Gerade bei der Differenzierung suspekter Lymphknoten scheint eine Verbesserung notwendig. In unklaren Fällen sollte eine EUS-gesteuerte Feinnadelpunktion erfolgen, um die Genauigkeit der Diagnose zu erhöhen.