Hintergrund: Biliodigestive Anastomosen (BDA) werden bei komplizierten Gallengangsstenosen, verschiedenen Operationstechniken (z.B. Whipple-Operation) oder in seltenen Fällen bei Komplikationen nach Cholezystektomie erforderlich. Problematisch ist das Auftreten von benignen Stenosen in der BDA, die meist ischämisch oder narbig bedingt sind. Aufgrund der anatomischen Besonderheit ist ein einfacher transpapillärer Zugang mit dicklumigen Prothesen via ERCP nicht möglich.
Methodik: Die vorliegende Studie untersuchte die Langzeitergebnisse einer perkutanen transhepatischen Gallengangsdrainage bei 44 Patienten mit einer benigner Stenose der BDA (im Mittel 5 Jahre Follow up).
Ergebnisse: 1) Patientenkollektiv: Die biliodigestive Anastomose wurde nach Cholezystektomie (n=31), Whipple-Operation bei chronischer Pankreatitis (n=10), Hepatikusgabelresektion (n=2) oder nach Lebertransplantation (n=2) durchgeführt. Im Langzeitverlauf zeigten 27/44 Patienten eine Heilung nach durchschnittlich 20-monatiger Behandlungszeit. Bei 7/44 Patienten dauert die Therapie noch an, die Patienten lehnten bei guter Lebensqualität eine Operation ab. Von insgesamt 44 Patienten verstarben 3 während des Follow-up an Erkrankungen, die nicht primär mit dem Eingriff assoziiert waren. Bei 7/44 Patienten wurde eine operative Revision durchgeführt, davon wurden 2 erneut mit einer PTCD versorgt.
Schlussfolgerung: Eine perkutane transhepatische Gallengangsdrainage sollte als first line Therapie bei benignen BDA-Stenosen eingesetzt werden. Nur 16% der Patienten wurden einer operativen Revision zugeführt, nachdem die PTCD mit Endoprothesen Einlage (>16F) keinen dauerhaften Erfolg oder eine Verschlechterung der Lebensqualität ergab.