Einleitung: Die Entwicklung von Strikturen und Stenosen stellt ein häufiges Problem bei Patienten
mit M. Crohn (MC) dar. In Stenosen kann TGF-β1 als profibrogenes Zytokin vermehrt
nachgewiesen werden. Es soll überprüft werden, ob durch TGF-β1 eine Differenzierung
in „Stenose-typische“-Myofibroblasten (MF) in isolierten Colon lamina propria Fibroblasten
(CLPF) von Kontroll (Ko)-patienten erreicht werden kann.
Methodik: Ko-CLPF wurden für 2d und 6d mit bzw. ohne TGF-β1 kultiviert und eine Migration durch
Inkubation mit PDGF induziert. Diese vorbehandelte CLPF wurden gewonnen und auf Adhäsion,
Proliferation und die Aktivierung der Matrix-bindenden β1 Integrine überprüft. Zelllysate
wurden auf MF- und Migrationsmarker analysiert.
Ergebnisse: Im Vergleich zur unbehandelten 2d-Ko führt eine Langzeitinkubation mit TGF-β1 (6d)
zu einer Hemmung der Proliferation. Eine Kurzzeitinkubation mit TGF-β1- führt zu keiner
Proliferationsänderung. Die Adhäsion der CLPF an verschiedene ECM-Proteine und die
Aktivierung der β1-Integrine wird durch TGF-β1 gesteigert. Im Vergleich zur unstimulierten
2d-Ko stieg die Anzahl der aktivierten β1-Integrine in dieser Zeit durch PDGF um 5%
und mit TGF-β1 und PDGF um 27%, sowie nach 6d durch PDGF um 22% und mit TGF-β1 und
PDGF um 40% an. Die Langzeitinkubation mit TGF-β1 resultiert in einer erhöhten Produktion
der Myofibroblastenmarker α-smooth-muscle-actin (α-SMA) und Zyxin. Die Tyrosinkinasen Paxillin, Src und FAK und deren phosphorylierte
Formen waren nach 2tägiger Inkubation mit TGF-β1 erhöht. Während nach 6d Src und Paxillin
unverändert sezerniert werden, werden die Konzentrationen an FAK und phosphoryliertem
FAK durch TGF-β1 reduziert. Phospho-FAK war nach 2d TGF-β1-Inkubation stark erhöht.
Zusammenfassung: Durch Langzeitinkubation (6d) mit TGF-β1 konnte eine Differenzierung der CLPF in
MF erreicht werden. Diese MF weisen neben einer erhöhten α-SMA- und Zyxin-Produktion
eine verminderte FAK-Produktion und -Posphorylierung auf. Zudem sind die in vitro-differenzierten MF durch eine verminderte Migrations- und Proliferationsfähigkeit
und eine erhöhte Adhäsionsbereitschaft charakterisiert und entsprechen somit den „fibrotischen
Myofibroblasten“ in Stenosen bei M. Crohn.