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DOI: 10.1055/s-0028-1089475
Biomarker für Zelltod (M65) und Apoptose (M30) bei Spendern und Empfängern nach Leberlebendspende – Potentielle Bedeutung für die Prognose
Einleitung: Die einzigartige Fähigkeit der Leber nach Resektion komplett zu regenerieren, ermöglicht es, eine Teilleber von einem lebenden Spender zu transplantieren (LDLT). Aufgrund der erheblichen Morbidität des Spenders kommt dem Transplantatüberleben eine besondere Bedeutung zu. Ziel dieser retrospektiven Pilotstudie war es daher, die Bedeutung der Biomarker M65 und M30 für die Einschätzung der Prognose und deren Rolle bei der Regeneration nach LDLT zu evaluieren.
Methodik: Analysiert wurden archivierte Serumproben von 13 konsekutiven Spender/Empfängerpaaren, die sich zwischen 2001 und 2002 einer LDLT unterzogen hatten und vor LDLT (Tag 0) und an den 10 der LDLT folgenden Tagen genommen worden waren. 13 Spender und 9 Empfänger zeigten einen komplikationslosen Verlauf, 4 Empfänger verloren ihr Transplantat innerhalb von 4 Wochen nach LDLT. Der Gesamtzelltod wurde mittels M65® ELISA, welcher das Cytokeratin 18 misst und die Apoptose mittels M30 Apoptosense® ELISA untersucht, der das Caspase gespaltene Cytokeratin 18 bestimmt. Die Ergebnisse wurden zwischen Spendern und Empfängern und zum Transplantatüberleben korreliert.
Ergebnisse: Am Tag 0 waren sowohl M65- als auch M30-Werte der Empfänger signifikant höher als die der Spender. Empfänger mit Transplantatversagen hatten präoperativ signifikant niedrigere M65- und M30-Werte als die Empfänger mit guten Verlauf. Postoperativ stieg M65 bei Spendern signifikant an und erreichte am 2. postoperativen Tag einen Maximalwert. Dieser Anstieg konnte bei M30 nicht beobachtet werden. Die Empfänger hatten bis zum 4. postoperativen Tag signifikante höhere M65-Werte als die Spender, wohingegen die M30-Werte über die gesamte Zeit signifikant erhöht blieben. Zwischen den beiden Empfängergruppen gab es bei M65 keine signifikanten Unterschiede. Die M30-Werte der Empfänger mit Transplantatüberleben waren in den ersten 4 Tagen signifikant höher und in Tagen 5–10 signifikant niedriger als die der Empfänger mit späterem Transplantatversagen.
Schlussfolgerung: M65 und M30 scheinen im Rahmen der gesunden Regeneration der Leber keine wesentliche Rolle zu spielen. M65 und mehr noch M30 können jedoch frühe Marker des Transplantatversagens sein.