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DOI: 10.1055/s-0028-1089371
Argon-Plasma-Koagulation heterotoper zervikaler Magenschleimhaut im Ösophagus zur Therapie von Globussensationen- Scheinkontrollierte, Randomisierte, Multizentrische Studie
Hintergund: Im Rahmen einer Pilotstudie konnten wir zeigen, dass die Ablation von heterotoper Magenschleimhaut (HMS) im zervikalen Ösophagus durch Argon-Plasma-Koagulation (APC) zu einer Besserung von Globussensationen im Hals führt. Ziel der vorliegenden multizentrischen Studie war es den Therapieeffekt durch eine Randomisierung und Scheinkontrolle zu evaluieren.
Methodik: 21 Patienten mit HMS im zervikalen Ösophagus (kleiner als die halbe Zirkumferenz des Lumens umfassend) und chronischen Globussensationen im Hals, welche auf eine säuresuppressive Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren nicht angesprochen haben, wurden in zwei Arme randomisiert (11 verum vs. 10 sham). Entweder wurde durch eine APC-Therapie die HMS abladiert, oder es erfolgte ein Scheineingriff. Sowohl Patienten, als auch der nachsorgende Arzt waren verblindet. Präinterventionell und nach 3 Monaten wurde ein standardisierter Fragebogen zur Objektivierung der Symptome ausgefüllt bevor die Entblindung erfolgte.
Ergebnisse: Die Studie wurde nach einer Zwischenauswertung aufgrund hoch-signifikanter Ergebnisse im Verumarm abgebrochen (geplante Patientenzahl: n=40). Die Intention-To-Treat Ergebnisse zeigten eine Besserung der Symptome bei 9/11 Patienten (81.8%) nach erfolgter APC-Therapie im Vergleich zu 0/10 (0%) nach erfolgtem Scheineingriff (p=0.002, Chi-Quadrat-Test). Zwei Patienten mussten aus der Studie ausgeschlossen werden. Ein Patient aus dem Verum-Arm bestand auf einer Entblindung 3 Tage nach erfolgter Prozedur, ein Patient aus der Sham-Gruppe konnte im Follow-up nicht mehr rekrutiert werden. Protokollgemäß zeigten sich somit Symptombesserungen bei 9/10 (90.0%) Patienten aus dem Verum-Arm vs. 0/9 (0.0%) aus dem Sham-Arm (p<0.001, Chi-Quadrat-Test). Schwerwiegende Komplikationen ergaben sich nicht.
Schlussfolgerung: Die Ablation von HMS im zervikalen Ösophagus mit APC-Beamertherapie führt zu einer signifikanten Besserung oder einem Sisiteren von Globussensationen und stellt somit eine effektive Therapie dar. Dieser neue Therapieansatz könnte einen Paradigmenwechsel bei der Behandlung von Patienten mit chronischen Globussensationen nach sich ziehen.