Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Endo_04_13
DOI: 10.1055/s-0028-1089331

Eizellspende im Ausland – Psychosoziale Beratung in Deutschland? – Ein Fallbericht

A Dorn 1, C Grave 2
  • 1Endokrinologikum Hamburg, Zentrum für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, Reproduktionsmedizin und Pränatale Medizin, Hamburg
  • 23ENDOKRINOLOGIKUM Hamburg, Zentrum für Hormon- und Stoffwechselerkrankungen, gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Hamburg

Bei der Frühjahrstagung 2008 des Beratungsnetzwerks Kinderwunsch Deutschland (BkiD) wurde die BKiD-Leitlinie zur Beratung bei Gametenspende verabschiedet. Eine psychosoziale Beratung wird aufgrund der besonderen Familienzusammensetzung, die sich durch die genetische Abstammung nur von einem Elternteil ergibt, als besonders wichtig erachtet. Viele Betroffene machen sich darüber Gedanken, wie sie mit diesem Thema in Zukunft umgehen sollen. Gerade Paare, die solche problematischen Gedanken verdrängen und diese Art der Zeugung geheim halten möchten, sollten besonders gut über mögliche Folgen aufgeklärt werden.

Paare, die sich an ausländische Kliniken oder Institute wenden, die Eizellspenden anbieten, erhalten selten bis nie eine psychosoziale Beratung. Zweifel kommen manchmal erst nach dem Embryotransfer oder nach der Geburt eines Kindes auf und die Betroffenen trauen sich kaum, diese zu thematisieren. Gelegentlich wird der zuvor behandelnde Gynäkologe oder Reproduktionsmediziner eingeweiht und ins Vertrauen gezogen.

Es wird der Fall einer 39jährigen Pat. vorgestellt, die nach zwei ICSI-Versuchen, bei denen alle Eizellen unbefruchtet blieben, sich Hilfe im Ausland suchte. Nach der Eizellspende und dem Einfrieren von 7 Embryonen erlitt die Patientin einen psychischen Zusammenbruch mit den Symptomen einer Akuten Belastungsreaktion. Interventionsstrategien und weiterer Verlauf werden geschildert.