Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Endo_04_07
DOI: 10.1055/s-0028-1089325

Ausgang der Therapie mit Acetylsalicylsäure und/oder Enoxaparin bei Patientinnen mit Abortus habitualis und Gerinnungsstörungen

M Castellan 1, AM Pithamitsi 1, B Seeber 1, V Mattle 1, L Wildt 1, I Zervomanolakis 1
  • 1Klinische Abteilung für Gynäkologische Endokrinologie und Reproduktionsmedizin, Universitätsklinik für Frauenheilkunde, Medizinische Universität Innsbruck, Innsbruck, Österreich

Einleitung: Die Thrombophiliediagnostik wird bei allen Patientinnen mit Abortus habitualis in unserer Abteilung untersucht. Ziel unserer Studie ist die Thrombophilieparameter sowie die Wirkung der antikoagulativen Therapie auf den Schwangerschaftsausgang zu untersuchen. Methodik: 47 Patientinnen mit einem Durchschnittsalter von 33,2±5,7J. und einem Medianwert von 2,0 Aborten stellten sich an unserer Abteilung zwischen Mai 2006 und September 2007 wegen Abortus habitualis vor. Diverse Gerinnungsfaktoren wurden bestimmt und genetische Untersuchungen bei entsprechend auffälligem Befund durchgeführt. Ergebnisse: Der Faktor XI war erhöht bei 4 Patientinnen (Mittelwert, MW 100,76±12,12), während jeweils 4 Patientinnen einen erhöhten Faktor XII (MW 95,92±24,4) bzw. erniedrigte Protein S Werte aufwiesen (MW 77,13±21,9). Bei 4 Patientinnen (8,5%) zeigte sich eine erniedrigte APC Resistenz (Mittelwert 2,8±0,45) mit einer heterozygoten Faktor V-Leiden-Mutation, während die Phospholipid-IgG-AK bei 3 Patientinnen erhöht waren (MW 4,36±5,53). Als Therapie erhielten 13 Patientinnen 100mg Acetylsalicylsäure täglich, während 16 Patientinnen Enoxaparin gewichtsadaptiert täglich erhielten und 9 Patientinnen sowohl mit Acetylsalicylsäure als auch Enoxaparin behandelt wurden. Nach Eintreten einer erneuten Schwangerschaft wurde bei allen 26 Schwangeren die Therapie fortgeführt. 9 Patientinnen sind bereits entbunden, während es bei 8 Patientinnen zu einem erneuten Abort kam. Schlussfolgerung: Der normale Schwangerschaftsverlauf nach erfolgreicher Therapie unterstreicht die positive Wirkung der Therapie auf den Verlauf einer erneuten Schwangerschaft bei Patientinnen mit Abortus habitualis auf Grund thrombophiler Gerinnungsstörungen.