Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_45
DOI: 10.1055/s-0028-1089316

Vergleich des Expressionsmusters von vulvären Neoplasien

N Kohrenhagen 1, U Völker 2, U Kämmerer 1, J Dietl 1
  • 1Universitäts-Frauenklinik Würzburg, Würzburg
  • 2Pathologisches Institut der Universität Würzburg, Würzburg

Das Vulvakarzinom ist weltweit die vierthäufigste gynäkologische Krebsart. Die Entwicklung in den letzten Jahren zeigte eine Veränderung des durchschnittlichen Erkrankungsalters vor allem der vulvären intraepithelialen Neoplasien hin zu einer Zunahme bei jüngeren Frauen. Die rechtzeitige Diagnose spielt eine immer wichtigere Rolle in der Früherkennung von Krebs. Galectin–1 gehört zu einer Familie von bis heute über 15 verschiedenen kohlenhydratbindenden Proteinen, die sowohl intra- als auch extrazellulär exprimiert werden und verschiedenartige Glykokonjugate erkennen können. Studien konnten zeigen, dass sich das Expressionsmuster im Verlauf der Umwandlung einer phänotypisch benignen in eine maligne Zelle für verschiedene Tumoren charakteristisch verändert. Das Ziel dieser experimentellen Arbeit bestand darin, die Veränderung des Expressionsprofils von Galectin–1 immunhistochemisch an Paraffinschnitten von 90 Gewebeproben (20 benigne Vulvagewebe, 15 VIN I-, 15 VIN II-, 20 VIN III-Läsionen und 20 Vulvakarzinomen) zu untersuchen.

Ergebnis: Die Expression von Galectin–1 erhöht sich signifikant von benignem Vulvagewebe über die VIN Läsion hin zum Vulvakarzinom.

Schlussfolgerung: Die Galectin–1 Expression verändert sich charakteristisch entsprechend des histopathologischen Grades der untersuchten Vulvagewebe. Die Expression erhöht sich signifikant im Vergleich benignes Vulvagewebe, VIN Läsion und Vulvakarzinom. Wie auch eine Vielzahl anderer Arbeiten konnten wir feststellen, dass die Galectin–1 Expression ein sehr früher Marker für die maligne Transformation einer Zelle darstellt und Galectin–1 wahrscheinlich entscheidend am Prozess der Karzinogenese beteiligt ist.