Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_33
DOI: 10.1055/s-0028-1089305

CD39 wird von humanen Ovarialkarzinomzelllinien exprimiert und hemmt die immunologische Tumorabwehr

SFM Häusler 1, A Hönig 1, JB Engel 1, M Krockenberger 1, J Wischhusen 1, J Dietl 1
  • 1Universitätsfrauenklinik Würzburg, Würzburg

Hintergrund:

Im Ovarialkarzinom scheinen Mechanismen der „tumor immune escape“ eine bedeutende Rolle zu spielen [1]. Die vorliegende Arbeit untersucht die Expression der Ektonukleotidase CD39 auf humanen Ovarialkarzinomzellen und beleuchtet die immunsuppressive Wirkung dieses Oberflächenproteins auf T-Effektorzellen.

Materialien und Methoden:

Die humanen Ovarialkarzinomzelllinien SK-OV–3 und OaW42 wurden mit einem für CD39 spezifischen Antikörper markiert und anschließend in einem Durchflusszytometer gegenüber einer Isotypenkontrolle vermessen. Zur Überprüfung der funktionellen Relevanz des Oberflächenmarkers inkubierte man die Zelllinien mit einem CD39 blockierenden Antikörper. Diesem Ansatz wurden mit CFDA-SE gefärbte T-Effektorzellen an Tag 1 zugesetzt. An Tag 8 bestimmte man die Fraktion der proliferierten T-Effektorzellen mittels FACS und betrachtete diese im Verhältnis zu einer Isotypenkontrolle.

Ergebnisse:

Die humanen Ovarialkarzinomzelllinien SK-OV–3 und OaW42 weisen eine deutliche Expression von CD39 auf. Zellkulturexperimente und im Anschluss durchgeführten FACS-Analysen zeigen, dass die Blockierung von CD39 mit einem spezifischen Antikörper eine deutlichen Zunahme der Fraktion der proliferierten T-Effektor-Zellen gegenüber einer mit einem unspezifischen Antikörper inkubierten Kontrolle bewirkt.

Schlussfolgerung:

Die Expression von CD39 führt zu einer Suppression der Proliferation von T-Effektorzellen und wäre somit ein möglicher Weg zur Unterdrückung der Immunantwort durch das Ovarialkarziom selbst. Eine therapeutische Hemmung von CD39 könnte zu einer gesteigerten, gegen das Ovarialkarzinom gerichteten Tumorabwehr führen.