Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_29
DOI: 10.1055/s-0028-1089301

Zur klinischen Relevanz kleiner reaktiver C1- und C2-Bausteine und spezieller Steroidhormone bei gynäkologischen Tumoren

K Woitke 1, S Albrecht 1, W Distler 1
  • 1Klinik und Poliklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden, Dresden

Die Makromoleküle CA 15–3 und CEA haben sich insbesondere für Prognose und Verlaufsbeurteilung beim MammaCA etabliert. Aufgrund der Komplexität der Tumorgenese ist es unwahrscheinlich, dass eine einzelne Substanz diese Anforderungen erfüllt. Mögliche Parameter für das biochemische Monitoring stellen die reaktiven C1- und C2-Bausteine dar. Diese entstehen im Rahmen der Tumorgenese. Hierzu zählen Formiat, Formamid, CO, CO2, Oxalat, Glykolat, Glyoxylat und Acetat. Des Weiteren scheint IL 6 eine Assoziation zum Metastasierungsgrad und zur Mortalität zu haben. Die Konzentration an IL 18 könnte auch Änderungen im Bezug auf die Metastasierung zeigen. Wir untersuchen die Relevanz der potentiellen biochemischen Marker Oxalat, IL 6 und IL 18 bei Patientinnen mit der Diagnose Mammakarzinom unter Berücksichtigung des klinischen Status, der angewandten Therapie und des etablierten Tumormarkers CA 15–3. Als Untersuchungsmaterial wurde Serum von 60 Patientinnen verwendet. Die Bestimmung des CA 15–3 erfolgte mit Hilfe der LIA-Methode. Die Oxalatbestimmung erfolgte auf Grundlage einer Chemilumineszenz-Methode. Die Bestimmung der Zytokine erfolgte als Enzymimmunoassay mittels Mikrotiterplatten-Technik. Die Ergebnisse zeigen, dass zunächst der Tumormarker CA 15–3 nur mit einer maximalen Sensitivität und/oder Spezifität von 70% während der Therapiekontrolle die klinischen Verhältnisse realistisch widerspiegelt. Der untersuchte C2 Baustein Oxalat neigt bei progredienten Krankheitsverläufen (Rezidivierung, Metastasierung) dazu, eine inverse Korrelation zum Verlauf des CA 15–3 zu zeigen. Unabhängig von entzündlichen Prozessen korreliert die Serumkonzentration von IL 6 mit einem progredienten Krankheitsverlauf.