Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_18
DOI: 10.1055/s-0028-1089290

Korrelation von LRRC15 und LRRC32 mit dem Prozess der Tumorzellinvasion beim Mammakarzinom

C Neuburger 1, Y Wachtel 2, E Solomayer 3, D Wallwiener 3, H Neubauer 3, T Fehm 4
  • 1Labor für Tumorprogression, Universitäts-Frauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 2Frauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 31, Frauenklinik Tübingen, Tübingen
  • 4Universitätsfrauenklinik, Tübingen

Durch Mikroarray-basierte „Matched-Pair“-Analysen von DCIS- und IDC-Arealen wurde eine Hochregulierung des LRRC15- und des LRRC32-Transkriptes (beide codieren für Leucin-reiche Transmembranproteine) in invasiven Tumorzellen nachgewiesen (1). Beide Invasionsmarker wurden für eine weiterführende Charakterisierung auf Genom- bzw. Transkriptomebene ausgewählt.

Für “real-time“ RT-PCR Experimente mit dem LightCycler 480 wurde das LightCycler 480 SYBR Green I Master Kit verwendet (Roche), für die klassische RT-PCR Superscript II RNase Reverse Transcriptase und Taq DNA Polymerase (Invitrogen). Die Transfektion LRRC32-spezifischer siRNA erfolgte mittels Cell Line Nucleofector R Kit V und Nucleofector Device (Amaxa Biosystems), die Matrigel-Analyse mit BD BioCoatTM BD Matrigel Invasion Chambers (Becton Dickinson).

Im Vergleich zur MCF 10A Zelllinie ist die Transkript-Expression von LRRC15 und LRRC32 in hoch-invasiven MDA-MB–231 Zellen stark erhöht. Durch die Suppression der Genexpression von LRRC32 in MDA-MB–231 Zellen konnte eine direkte Korrelation von Expressionsstärke und Invasivität in vitro nachgewiesen werden. Im LRRC15-Gen sind bei unterschiedlich invasiven Zelllinien Polymorphismen nachweisbar, die zum Teil zum Aminosäureaustausch und somit zu einer veränderten Proteinsequenz führen. Zwei LRRC15 Transkript-Isoformen sind in unterschiedlich invasiven Zelllinien und in Tumorzellen, im Vergleich zum assoziierten Normalgewebe, verschieden stark exprimiert.

Die Ergebnisse lassen den Schluss zu, dass LRRC15 und LRRC32 bei der Tumorzellinvasion eine Rolle spielen. Durch weiterführende Validierung sollte die klinische Relevanz dieser beiden interessanten Kandidaten evaluiert werden.