Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Onko_04_12
DOI: 10.1055/s-0028-1089284

Disseminierte und zirkulierende Tumorzellen bei Patientinnen mit Mammakarzinom

M Banys 1, NH Krawczyk 1, D Wallwiener 1, S Becker 1, EF Solomayer 1, T Fehm 1
  • 11, Frauenklinik Tübingen, Tübingen

Einleitung: Der Nachweis von disseminierten Tumorzellen (DTZ) im Knochenmark (KM) von Mammakarzinompatientinnen ist als ein unabhängiger Prognosefaktor anerkannt. Mittlerweile können auch Tumorzellen im Blut routinemässig nachgewiesen werden. Ob der Tumorzellnachweis im KM durch den Blutnachweis ersetzt werden kann, ist noch unklar. Das Ziel dieser Studie war die Evaluation: (1) der Inzidenz der zirkulierenden Tumorzellen (ZTZ) im peripherem Blut, (2) des Einflusses der Operation (OP) auf ZTZ, sowie (3) die Korrelation der Ergebnisse zwischen Blut und Knochenmark. Methoden: 314 Blutproben von Mammakarzinompatientinnen wurden untersucht. 130 Patientinnen wurden prä- und postoperativ kontroliert. Alle Proben wurden mit Hilfe des AdnaTest BreastCancerSelect/Detect mittels Multiplex- RT-PCR bearbeitet (Tumormarker: GA733–2, Muc–1, Her–2). Zusätzlich wurden 176 KM-Aspirate von diesen Patientinnen immunzytochemisch auf den Nachweis von DTZ untersucht (Panzytokeratin-Antikörper A45-B/B3). Ergebnisse: 184 Patientinnen konnten in die Studie eingeschlossen werden. 10% aller Patientinnen wiesen ZTZ im peripheren Blut auf. Die Positivitätsrate im KM war 11%. Die Korrelation zwischen den beiden Kompartimenten war 83%. Präoperativ wiesen 17 von 130 (13%) Patientinnen ZTZ auf. Postoperativ betrug die Positivitätsrate 17%. OP hatte somit keinen signifikanten Einfluss auf die Tumorzelldissemination. Schlussfolgerungen: (1)ZTZ können bei Mammakarzinompatientinnen routinemässig nachgewiesen werden. Der Tumorzellnachweis im Blut korreliert jedoch nur bedingt mit dem KM-Status. Möglicherweise ist die klinische Bedeutung daher unterschiedlich. (2) Die Operation hat keinen signifikanten Einfluss auf die Tumorzelldissemination im peripheren Blut.