Diagnostik und Therapie krankheitsbezogener Lebensqualität bei Brustkrebspatientinnen. Eine randomisierte klinische Studie

Einleitung Lebensqualität(LQ) ist ein akzeptierter Endpunkt in klinischen Studien, wird jedoch bislang nicht in der klinischen Routine erhoben. Das Tumorzentrum Regensburg hat ein System zur Diagnostik und Therapie von LQ-Defiziten für Patientinnen mit Brustkrebs in 5 Kliniken und 38 Arztpraxen(1) implementiert und evaluiert.

Methoden Eine zweiarmige, prospektive, randomisierte Studie wurde durchgeführt(2). Einschlusskriterien: neuerkrankte Brustkrebspatientinnen und Nachbehandlung bei einem koordinierenden Arzt(KoA) der Studie. Die LQ-Diagnostik wurde durch EORTC-QLQ–30 und BR–23-Fragebogen alle 3 Monate im 1.postoperativen Jahr durchgeführt. Im Interventionsarm wurde ein LQ-Profil mit Therapieempfehlungen an den KoA geschickt. Der primäre Endpunkt umfasste die Rate von Patientinnen mit Einbrüchen der LQ (<50 Punkte in >1 Skala; 0=sehr schlechte, 100=sehr gute LQ) 3,6,9,12 Monate postoperativ. In der Interventionsgruppe(IG) wurde eine niedrigere Rate an LQ-Einbrüchen erwartet als in der Kontrollgruppe(KG). 199 Patientinnen wurden von 11/2004–2/2006 rekrutiert und bis 9/2007 nachbeobachtet.

Ergebnisse IG und KG waren gleichverteilt in Bezug auf Alter (Median: 58J vs. 56,5J), UICC Stadium und Ausgangswert der LQ. Die Rate von Patienten mit LQ-Defiziten unterschied sich signifikant bei 6 Monaten (56% vs. 71%, p<.05), jedoch nicht zu anderen Messzeitpunkten. Der gefundene Unterschied ist hauptsächlich auf die Skala „Emotion“ zurückzuführen (20% vs. 38%, p<.01).

Schlussfolgerung LQ verbesserte sich in beiden Gruppen im 1.postoperativen Jahr. Jedoch zeigte die IG eine raschere Verbesserung ihrer LQ,Brustkrebspatientinnen hatten einen Vorteil durch LQ-Diagnostik und Therapie.

Brustkrebs - Lebensqualität - randomisierte Studie