Geburtshilfe Frauenheilkd 2008; 68 - PO_Geb_04_26
DOI: 10.1055/s-0028-1089254

Schwangerschaftsgewicht und Wohlbefinden

K von Moeller 1, C Loytved 1, B Schücking 2
  • 1Universität Osnabrück, FB 08/Gesundheitswissenschaften, Forschungsschwerpunkt Maternal Health, Osnabrück
  • 2Universität Osnabrück, FB 08/Gesundheitswissenschaften, Forschungsschwerpunkt Maternal Health, Osnabrück

Hintergrund: Für die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft etablieren sich -auch in Deutschland- BMI-abhängige Empfehlungen in Anlehnung an das Institute of Medicine (IOM). Wie viel Schwangere tatsächlich zunehmen und inwieweit die Gewichtszunahme den Empfehlungen entspricht, wurde bislang ebenso wenig untersucht wie das subjektive Wohlbefinden der Schwangeren im Zusammenhang mit der Gewichtszunahme. Methodik: Retrospektive, quantitative Querschnittuntersuchung an 532 Wöchnerinnen, Befragung mittels Fragebogen (einschließlich SOC-L9) und Auswertung der im Mutterpass eingetragenen Gewichtsdaten. Ergebnisse: Die durchschnittliche Gewichtszunahme der befragten Frauen betrug 15,2kg, wobei weniger als die Hälfte (42,4%, n=221) den IOM-Empfehlungen entsprechend zugenommen haben. Problematisch ist, dass für prägravid adipöse Frauen keine Obergrenze für die Gewichtszunahme festgelegt ist. Der Gesamt-SOC-Wert beträgt im Durchschnitt 49,83 (SD=6,02). Frauen, die oberhalb der IOM-Empfehlungen zunahmen, haben niedrigere SOC-Werte und geben tendenziell ein schlechteres körperliches Befinden nach der Geburt an. Schlussfolgerungen: Nach kritischer Auseinandersetzung mit dem BMI und den unterschiedlichen Empfehlungen zur Gewichtszunahme in der Schwangerschaft scheint es notwendig, den individuellen Körperbau zu berücksichtigen, um Empfehlungen zur Gewichtszunahme aufstellen zu können.