Normwerte für NT-proBNP sind in der Schwangerschaft im Vergleich zu nicht Schwangeren erhöht – NT-proBNP schwankt im Schwangerschaftsverlauf

Einleitung: NT-proBNP dient als Parameter der kardialen Funktion (Müller et al.) und könnte in der Schwangerschaft zur Diagnostik schwangerschaftsassoziierter kardialer Erkrankungen sowie bei hämodynamisch relevanter Pulmonalembolie (Franz et al.) eingesetzt werden. Methodik: Die Serumkonzentration von NT-proBNP wurde bei 110 normotensiven, gesunden Schwangeren (Alter: 32.1±5.8 Jahre) in 5-wöchentlichem Abstand ab der 12. SSW mittels ELISA gemessen. Ebenso wurde die Serumkonzentration von NT-proBNP bei 531 normotensiven, nicht schwangeren Frauen untersucht (Alter: 31.8±7.4 Jahre). Ergebnisse: Die Serum Konzentration von NT-proBNP war bei schwangeren Frauen sigifikant gegenüber nicht schwangeren Frauen erhöht [71.61 (±2.79) pg/ml vs. 48.37 (±1.44) pg/ml (p<0.001)]. NT-proBNP stieg im Schwangerschaftsverlauf auf einen maximalen Wert von 93.15 (±6.39) pg/ml in der 11+6 bis 15+6 SSW (p<0.001) an. Im weiteren Verlauf kam es jedoch zu einem signifikanten Abfall mit einem minimalen Wert bei 28–33 SSW, um dann zum Geburtstermin hin wieder sigifikant anzusteigen. Schlussfolgerung: Die NT-proBNP Serumkonzentration ist in der Schwangerschaft signifikant gegenüber nicht schwangeren Frauen erhöht. Im Schwangerschaftsverlauf kommt es durch Anpassung des mütterlichem kardialen Systems zu einem Abfall des NT-proBNP am Ende des zweiten Trimenons, um dann zu Termin hin wieder anzusteigen. Als obere Grenze für NT-proBNP kann 220 pg/ml angesehen werden. NT-proBNP kann nun in der Schwangerschaft als Diagnose- und Verlaufsparameter kardialer Dysfunktion und bei hämodynamisch relevanter Pulmonalembolie verwendet werden (M Franz et al.).

NT-proBNP - Pulmonalembolie - kardiale Funktion